Obwohl nicht zur Europäischen Union gehörend, darf der Vatikan eigene Euro-Münzen ausgeben. Bereits zu Vor-Euro-Zeiten bestehende Währungsvereinbarungen mit Italien machen dies möglich. Bei Sammlern besonders beliebt sind die 2 Euro-Münzen des Vatikan.
Unter drei Päpsten wurden bisher 2 Euro-Münzen herausgegeben: Papst Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus. Auf der 2 Euro-Kursmünze des Vatikan war seit Beginn der Euro-Prägung das Portrait des jeweils amtierenden Papstes abgebildet. Einzige Ausnahme in den Jahren 2002 bis 2016: Die 2 Euro-Kursmünze zur Sedisvakanz des Jahres 2005 (zur Sedisvakanz des Jahres 2013 wurde eine 2 Euro-Gedenkmünze ausgegeben). Seit dem Prägejahr 2017 zeigt die 2 Euro-Kursmünze des Vatikan das päpstliche Wappen. Die 2 Euro-Gedenkmünzen (auch 2 €-Sondermünzen genannt) zeigen jeweils ein thematisch passendes Motiv.
Vatikan: 2 Euro-Kursmünzen und 2 Euro-Gedenkmünzen 2004 bis heute im Überblick. Motive, Themen, Informationen
Motive der 2 Euro-Kursmünzen des Vatikan
Die 2 Euro-Kurmünzen des Vatikan werden in jeweiligen Jahrgangssatz in den Prägequalitäten st (Stempelglanz) und PP (Polierte Platte ausgegeben. Die st-Sätze werden in Blistern, die PP-Sätze im Etui geliefert. In jedem Jahr wird für die offizielle Verpackung vom Vatikan eine andere Farbe gewählt.
2 Euro-Kursmünze 2002 bis 2005 Papst Johannes Paul II.
Papst Johannes Paul II. wurde als Karol Wojtyla am 18. Mai 1920 in Wadowice (Polen) geboren. Im Jahr 1946 wurde er zum Priester geweiht, bereits 1958 fand seine Wahl zum Bischof statt. Dabei wählte er für sich das Motto totus tuus (ganz Dein), ein Versprechen an die Muttergottes, das er aufrecht erhielt, als er am 16. Oktober 1978 zum ersten nicht-italienischen Papst seit mehr als 400 Jahren gewählt wurde. Im Jahre 1981 überlebte Johannes Paul II. ein Attentat. Als erster Papst seit der Kirchenspaltung vor 450 Jahren besuchte Johannes Paul II. am 28. Mai 1982 Großbritannien, am 13. April 1986 besuchte er als erster Papst eine jüdische Synagoge (Rom). Im Dezember 1994 kürte ihn das Time Magazine zum »Mann des Jahres«. Auf seinen mehr als 100 Reisen besuchte er über 130 Länder und umrundete dabei 28mal den Erdball. Nach langer Krankheit verstarb er im Vatikan am 2. April 2005 um 21.37 Uhr. Am 28. Juni 2005 leitete sein Nachfolger Papst Benedikt XVI. das Verfahren zur Seligsprechung Johannes Pauls II. offiziell ein, welche am 1. Mai 2011 in Rom feierlich vollzogen wurde. Die Heiligsprechung erfolgte am 27. April 2014 durch Papst Franziskus.
2 Euro-Kursmünze 2005 Sedisvakanz
Sedisvakanz bedeutet „leerer Stuhl“ (lat. sede vacante) und bezeichnet die Zeit zwischen dem Tod eines Papstes und der Wahl eines Nachfolgers, also wenn der Stuhl Petri unbesetzt ist.
Während der Sedisvakanz fällt das päpstliche Münzrecht an den Kardinalkämmerer, dem obersten Finanzbeamten des Vatikan, den Camerlengo. Die Sedisvakanz-Münzen tragen daher nicht das Portrait eines Papstes, sondern das Wappen des jeweiligen Kardinalkämmerers und den „Ombrellino“ (Schirmchen) mit den Schlüsseln Petri.
2 Euro-Kursmünze 2006-2013 Papst Benedikt XVI.
Am 19. April 2005 wurde Joseph Ratzinger (*16. April 1927 Marktl am Inn) zum ersten deutschen Papst seit rund 500 Jahren gewählt. Er gab sich den Namen Benedikt XVI., den Namen wählte er im Gedenken an Benedikt von Nursia (*um 480, †21. März 547), den Patron Europas und Begründer des christlichen Mönchtums im Westen. Am 11. Februar 2013 verkündete Papst Benedikt XVI. überraschend seinen Rücktritt. Es ist der erste freiwillige Rücktritt eines Papstes seit Coelestin V. im Jahr 1294. Am 28. Februar 2013 um 20 Uhr wurde der Rücktritt offiziell vollzogen. Seitdem ist der Titel des ehemaligen Papstes: „Papa Emeritus“.
2 Euro-Kursmünze 2014 bis 2016 Papst Franziskus
Am 13. März 2013 gegen 19 Uhr wurde der Argentinier Jorge Mario Bergoglio (*17. Dezember 1936) zum Papst gewählt, er gab sich den Namen Franziskus. Es ist das erste Mal, dass sich ein Papst diesen Namen gegeben hat (somit fehlt in seinem Namen die für Papstnamen so typische römische Zahl).
Franziskus ist der erste Jesuit, der erste Lateinamerikaner, und seit 1272 Jahren der erste Nichteuropäer in diesem Amt (seit dem aus Syrien stammenden Gregor III., Papst von 731 bis 741).
2 Euro-Kursmünze 2017 Wappen Papst Franziskus
Seit dem Prägejahr 2017 ist auf den Euro-Kursmünzen des Vatikans, also auch auf der 2 Euro-Kursmünze, nicht mehr ein Portrait des amtierenden Papst Franziskus abgebildet, sondern vielmehr das päpstliche Wappen. Diese Änderung des Münzbildes geht auf den Papst selbst zurück.
Motive der 2 Euro-Gedenkmünzen des Vatikan
Geprägt werden alle 2 Euro-Gedenkmünzen des Vatikan in der Qualität st (Stempelglanz). Die offizielle Verpackung besteht aus einem Blister, der in jedem Jahr andersfarbig ausfällt. Im Jahr 2015 wurde erstmals eine 2 Euro-Gedenkmünze auch in Prägequalität PP (Polierte Platte) ausgegeben, diese Münze wurde im Etui ausgeliefert.
2 Euro-Gedenkmünze 2004 75 Jahre Vatikanstadt
Der Vatikan (Vatikanstadt) entstand in seiner heutigen Form durch die Lateranverträge des Jahres 1929 zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Königreich Italien. Am 11. Februar 1929 schloss Papst Pius XI. (*1857, †1939) die entscheidenden Verträge ab, somit war der Vatikan als Nachfolgestaat des Kirchenstaates gegründet. Seitdem gehören zum Vatikan (neben wenigen exterritorialen Besitzungen) unter anderem der Petersdom, der Petersplatz, die Sixtinische Kapelle sowie die Paläste und Gärten innerhalb der vatikanischen Mauern.
2 Euro-Gedenkmünze 2005 XX. Weltjugendtag Köln
Vom 16. bis 21. August 2005 fand in Köln der XX. Weltjugendtag statt. Mit seinem Besuch in Köln führte der wenige Monate zuvor zum Papst gewählte Benedikt XVI. eine ehrwürdige Tradition seines Vorgängers fort, lagen doch Johannes Paul II. die Belange der Jugend besonders am Herzen (auf Veranlassung von Papst Johannes Paul II. fand 20 Jahre zuvor der I. Weltjugendtag im Jahr 1985 in Rom statt).
Die Münze zeigt den Kölner Dom, über dem ein großer Stern mit Kometenschweif leuchtet. Es handelt sich um die erste Euro-Münze, die während des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. ausgegeben wurde.
2 Euro-Gedenkmünze 2006 – 500 Jahre Schweizer Garde
Am 22. Januar 1506 trafen auf Wunsch von Papst Julius II. (*1443, †1513) die ersten Schweizer Gardisten unter Führung ihres Hauptmanns Kaspar von Silenen im Vatikan ein. Es war und ist die Aufgabe der Schweizer Garde (lat. Pontificia Cohors Helvetica, ital.Guardia Svizzera Pontificia) über die Sicherheit des Heiligen Vaters zu wachen. Legendär sind die Taten während der Sacco di Roma, der Plünderung Roms im Jahr 1527 durch Truppen Kaiser Karl V.: Mehr als drei Viertel der 189 Mann starken Schweizer Garde starben damals bei der Verteidigung des Papstes gegen eine Übermacht von über 20.000 Angreifern.
2 Euro-Gedenkmünze 2007 – 80. Geburtstag Benedikt
Am 16. April 2007 feierte Papst Benedikt XVI. seinen 80. Geburtstag. Die Münze zeigt ein neues Portrait des Papstes mit der Umschrift: BENEDICTI XVI P.M. AETATIS ANNO LXXX (Benedikt XVI. P.M. Lebensalter 80 Jahre). Geburtstagsgeschenke aus aller Welt erreichten den Heiligen Vater, unter anderem schenkte ihm der Münchner Weihbischof 80 Flaschen dunklen Festbieres aus Weihenstephan. Die Deutsche Post feierte seinen Geburtstag mit einer Sonderbriefmarke (eine absolute Ausnahme, werden doch sonst nur verstorbene Persönlichkeiten mit einer Briefmarke geehrt).
2 Euro-Gedenkmünze 2008 – Paulus Jahr
Das Paulus-Jahr 2008 feierte den 2.000 Geburtstag des Völkerapostels. Paulus stammte aus einer jüdischen Familie und wurde in Tarsus (heute Türkei) in der römischen Provinz Kilikien geboren. Von seinem Vater erbte er das römische Bürgerrecht. Legendär ist seine Bekehrung auf dem Wege nach Damaskus („Von Saulus zu Paulus“).
Paulus starb als Märtyrer. Als römischer Bürger wurde er vor den Mauern Roms mit dem Schwert geköpft, weswegen er in der Kunst für gewöhnlich mit Buch und Schwert dargestellt wird. Sein Grab wird in Rom unter der Kirche San Paolo fuori le mura (Sankt Paul vor den Mauern) verehrt.
2 Euro-Gedenkmünze 2009 Jahr der Astronomie
Die UN-Generalversammlung rief das Jahr 2009 zum „Internationalen Jahr der Astronomie“ aus, 400 Jahre nachdem Galileo Galilei (*1564, †1642) erstmals ein Teleskop für astronomische Beobachtungen benutzte und Johannes Kepler (*1571, †1630) sein Werk „Astronomia Nova“ veröffentlichte. Der Vatikan beteiligte sich mit zahlreichen Projekten am Internationalen Jahr der Astronomie. Im Mittelpunkt stand die Vatikanische Sternwarte, welche als Institution eine der ältesten Forschungsstätten der Astronomie ist (ihre Geschichte begann mit dem Bau des Turms der Winde 1578 durch Papst Gregor XIII. mit dem Ziel der Durchführung der Gregorianischen Kalenderreform und zur Überprüfung des Kalenders). Zudem hat der Vatikan eine historisch-kritische Ausgabe der Prozessakten zum Fall Galileo Galilei vorgelegt (der italienische Forscher war von der päpstlichen Inquisition angeklagt worden, im Jahr 1992 wurde Galilei von Papst Johannes Paul II. rehabilitiert).
2 Euro-Gedenkmünze 2010 – Priesterjahr
Um für mehr geistlichen Nachwuchs zu werben und gleichzeitig das Engagement und die Ideale der Priester zu würdigen, hat Papst Benedikt XVI. ein Priesterjahr ausgerufen. Er tat dies zum 150. Todesjahr des französischen Heiligen Jean-Baptiste Marie Vianney, dem Heiligen Pfarrer von Ars. Jean-Baptiste Marie Vianney (*8. Mai 1786, †4. August 1859) wurde von Papst Pius XI. am 31. Mai 1925 heiliggesprochen. Die Vatikan 2 Euro-Gedenkmünze zeigt einen Schäfer, der ein Lamm aus dem Maul eines Löwen befreit. Das Motto des für den Zeitraum 19. Juni 2009 bis 19. Juni 2010 ausgerufenen Priesterjahres lautete: „Treue in Christus, Treue des Priesters“.
2 Euro-Gedenkmünze 2011 – XXVI. Weltjugendtag Madrid
Vom 15. bis 21. August 2011 fand der XXVI. Weltjugendtag in Madrid statt. Es war nach dem IV. Weltjugendtag des Jahres 1989 in Santiago de Compostela das zweite Mal, dass der Weltjugendtag in Spanien stattfand. Das Motto des Treffens lautete: „In Ihm verwurzelt und auf Ihn gegründet, fest im Glauben“(Kolosser, Kap. 2,7). Geschätzte 1,5 Millionen Menschen feierten mit dem Papst am 21. August 2011 die Abschlussmesse des Weltjugendtages in Madrid. Die Vatikan 2 Euro-Gedenkmünze 2011 ist nach der Ausgabe des Jahres 2005 zum Weltjugendtag in Köln die zweite Münze der Ära Benedikt XVI. zu diesem Thema.
2 Euro-Gedenkmünze 2012 – Weltfamilientreffen Mailand
Die 2 Euro-Gedenkmünze 2012 des Vatikan erschien aus Anlass des VII. Weltfamilientreffens vom 30. Mai bis 3. Juni 2012 in Mailand. Das Motto des Weltfamilientreffens: „Die Familie: Die Arbeit und das Fest“. Weltfamilientreffen finden alle drei Jahre statt. Die Idee zu diesen mehrtägigen internationalen Treffen von Familien geht auf Papst Johannes Paul II. zurück, dem es am Herzen lag, die Familie als göttliche Gabe zu feiern und die Rolle der Familie in der modernen Welt als Hort des Glaubens zu stärken.
2 Euro-Gedenkmünze 2013 – Sedisvakanz
Die Sedisvakanz des Jahres 2013 ist nahezu beispiellos in der langen Geschichte der Päpste, trat sie doch nicht durch den Tod des Papstes ein, sondern aufgrund des freiwilligen Rücktritts von Papst Benedikt XVI., die „Zeit ohne Papst“ endete mit der Wahl von Papst Franziskus am 13. März 2013.
Während der Sedisvakanz fällt das päpstliche Münzrecht an den Kardinalkämmerer (Camerlengo), den obersten Finanzbeamten des Vatikan. Die Sedisvakanz-Münzen tragen daher nicht das Portrait eines Papstes, sondern das Wappen des jeweiligen Kardinalkämmerers und den „Ombrellino“ (Schirmchen) mit den Schlüsseln Petri.
2 Euro-Gedenkmünze 2013 – XXVIII. Weltjugendtag Rio de Janeiro
Der XXVIII. Weltjugendtag (portugiesisch „Jornada Mundial da Juventude“) fand vom 23. Juli bis 28. Juli 2013 in Rio de Janeiro statt. Der Termin wurde am 21. August 2011 von Papst Benedikt XVI. bekanntgegeben, als Motto wurde ein Wort Jesu aus dem Matthäus-Evangelium gewählt: „Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker (Mt. 28,19)“. Aufgrund seines Rücktritts nahm nicht Benedikt XVI., sondern sein Nachfolger Franziskus am Treffen der katholischen Weltjugend teil. Bis zu 3 Millionen begeisterte Gläubige (so am Abend des 27. Juli auf der Copacabana) wollten den Heiligen Vater sehen.
2 Euro-Gedenkmünze 2014 – 25 Jahre Berliner Mauerfall
In der Nacht von Donnerstag den 9. November 1989 auf Freitag den 10. November 1989 fiel als Folge der friedlichen Revolution in der DDR die Berliner Mauer.
Der Fall der Berliner Mauer war der emotionale Höhepunkt der Wende – und der entscheidende Schritt zur Deutschen Einheit. Ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung, dessen 25. Jahrestag die 2 Euro-Gedenkmünze 2014 des Vatikan würdigt.
Die Münze zeigt das Brandenburger Tor in Berlin. Mit diesem deutschen Motiv auf einer Vatikan-Münze wird die Bedeutung der Ereignisse im Jahr 1989 für ganz Europa und den Frieden in der Welt hervorgehoben.
2 Euro-Gedenkmünze 2015 – Weltfamilientreffen Philadelphia
Vom 22. bis 27. September 2015 fand in Philadelphia/Pennsylvania das VIII. katholische Weltfamilientreffen statt. Es ist das erste Weltfamilientreffen in Nordamerika, und das erste Weltfamilientreffen, das in einem Land stattfindet, das nicht mehrheitlich katholisch ist. Als Motto wurde gewählt: „Die Liebe ist unsere Mission, die Familie ist lebendig“.
Zum ersten prägte der Vatikan aus diesem Anlass eine 2 Euro-Gedenkmünzen neben der Variante in Stempelglanz auch in der Prägequalität Polierte Platte. Bisherige Weltfamilientreffen: Rom (1994), Rio de Janeiro (1997), Rom (2000), Manila (2003), Valencia (2006), Mexiko-Stadt (2009), Mailand (2012).
2 Euro-Gedenkmünze 2016 „200 Jahre Gendarmeriekorps der Vatikanstadt“
Am 14. Juli 1816 wurde von Papst Pius VII. (*1742, †1823) in Rom die Päpstliche Gendarmerie gegründet. Die Gendarmerie war neben der Schweizer Garde, der Nobelgarde und der Palatingarde die vierte Garde des Kirchenstaates, die mit militärischen Aufgaben betraut war. Im Jahr 1970 löste Papst Paul VI. die Nobelgarde und die Palatingarde auf. Nur die Schweizer Garde blieb als militärischer Korps bestehen. Der Gendarmerie wies er klassische Polizeiaufgaben zu und so wandelte sie sich zu einer zivilen Einheit, nun mehr „Corpo di Vigilanza dello Stato della Città del Vaticano“ genannt. Im Jahr 2002 wurde die Vigilanza von Johannes Paul II. in Gendarmeriekorps rückbenannt. Offizielle Aufgaben des Korps sind seitdem die Wahrung von Ordnung und Sicherheit, Polizeidienst, Zolldienst, Rechts- und Steuerüberwachung, Wahrung und Sicherheit aller Personen und Orte auf Staatsgebiet, Verfolgung von Gesetzesverletzungen. Die Mannstärke der Einheit beträgt derzeit 130 Gendarmen.
2 Euro-Gedenkmünze 2016 „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“
Vor der Heiligen Pforte des Petersdomes in Rom verkündete Papst Franziskus am 11. April 2015 das Außerordentliche Jahr der Barmherzigkeit. Zu diesem Zwecke verlas er eine Ver-kündigungsbulle, die nach ihrem ersten Satz „Misericordiae vultus“ („Antlitz der Barmher-zigkeit“) genannt wird.
Eine Heilige Pforte (lat. „Porta sancta“) ist ein bestimmter Eingang der vier Papstbasiliken in Rom (dem Petersdom, der Lateranbasilika, der Kirche Sankt Paul vor den Mauern und der Basilika Santa Maria Maggiore) und der Kathedrale von Santiago de Compostela, der nur zu Heiligen Jahren geöffnet wird.
Das Heilige Jahr beginnt am 8. Dezember 2015, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis und dem 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils, dem Franziskus größ-te Bedeutung zuweist. Das Heilige Jahr endet am 20. November 2016, dem Christkönigsfest.
Mit der Festlegung des Beginns des Heiligen Jahres am 8. Dezember 2015 betont Papst Fran-ziskus die große Bedeutung, die er den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils bei-misst. Vor 50 Jahren, am 8. Dezember 1965, endete das Vaticanum II., das als eines der bedeu-tendsten geistigen Ereignisse in die Weltgeschichte einging.
Die 2 Euro-Gedenkmünze, die im Oktober 2016 zu diesem Anlass erscheinen wird, zeigt den heiligen Martin von Tours, wie er seinen Mantel mit einem Bettler teilt.
2 Euro Gedenkmünze 2017 „1950. Jahrestag des Martyriums von Sankt Peter und Sankt Paulus“
Der Apostel Petrus, geboren als Simon, gilt als der erste Bischof von Rom und damit als der erste Papst der Geschichte. Den Namen „Petrus“ (der Fels) erhielt er von Jesus, welcher ihm die Gründung und die Leitung der christlichen Gemeinden auftrug: „Du bist Petrus, und auf diesen Fels will ich meine Kirche bauen“ (Mt., 16, 18). Beerdigt wurde Petrus auf dem am rechten Tiberufer gelegenen Hügel „Vaticano“, von welchem sich später der Name „Vatikan“ ableitete. Unter Kaiser Konstantin wurde um 325 nach Christus eine erste Kirche über dem Petrusgrab erbaut, das heute unter dem Petersdom zu besichtigen ist.
Der Heilige Paulus wurde in Tarsus (heute Türkei) in der römischen Provinz Kilikien geboren. Von seinem Vater erbte er das römische Bürgerrecht. Legendär ist seine Bekehrung auf dem Wege nach Damaskus („Von Saulus zu Paulus“), woraufhin er sich vom Verfolger der frühen Christen zum ersten und wichtigsten Theologen des Christentums und neben Petrus erfolgreichsten Missionar des Urchristentums wandelte. Paulus bekehrte gemäß seines Selbstverständnisses als Völkerapostel auch Nicht-Juden zum Christentum.
Im Jahr 67 nach Christi Geburt erlitten in Rom Paulus und Petrus während der auf den großen Brand Roms folgenden Christenverfolgung durch Kaiser Nero das Martyrium: Petrus wurde aufgrund seines Glaubens mit dem Kopf nach unten gekreuzigt, Paulus als Römer wurde vor den Mauern der Stadt mit dem Schwert geköpft.
Noch noch erschienen:
2 Euro-Gedenkmünze 2017 „100 Jahre der Erscheinungen von Fátima“