Auf bundesdeutschen Euro-Münzen finden sich kleine Buchstaben, nach deren Bedeutung häufiger gefragt wird. Hier finden Sie eine kurze Erklärung (und Informationsgrafiken zum Herunterladen) zu diesen prägnanten Münzzeichen auf deutschen Münzen (als Beispiel wurden BRD 2 Euro-Münzen gewählt).
Die Prägestätten
Berühmtestes Münzzeichen auf den bundesdeutschen 2 Euro-Münzen ist sicherlich das Prägestättenzeichen für die jeweilige deutsche Münzprägestätte. In Deutschland prägen insgesamt fünf Münzstätten Euro-Münzen*.
Diese Prägestätten sind durch winzige Großbuchstaben (A – Berlin, D – München, F – Stuttgart, G – Karlsruhe, J – Hamburg) auf den Münzen gekennzeichnet. Wo das jeweilige Prägestättenzeichen auf der Münze zu sehen ist, kann sich unterscheiden und orientiert sich an ästhetischen Erwägungen.
Das Länderkennzeichen
Als weiteres Münzzeichen kam im Jahr 2010 das Länderzeichen D dazu. Die Schriftgröße des Länderzeichens ist etwas größer als jene des Prägestättenzeichens. Der bisherige Schriftzug „Bundesrepublik Deutschland“ entfiel.
Deutschlands Münz-Prägestätten
*Im föderalistischen Deutschland prägen insgesamt fünf Münzstätten** Euro-Münzen. Diese Prägestätten sind durch winzige Großbuchstaben (A, D, F, G, J) auf den Münzen gekennzeichnet.
A – Staatliche Münze Berlin
Im Jahr 1280 wird die Berliner Münzprägestätte erstmals urkundlich erwähnt. Im Zuge der Neuordnung des Münzwesens durch König Friedrich II. von Preußen erhält die Berliner Münze mit dem Buchstaben A ihr noch heute gültiges Münzzeichen. Von 1966 bis 1990 prägte die Münze Berlin die offiziellen Gedenkmünzen der DDR.
D – Bayrisches Hauptmünzamt München
Die Prägestätte in München, amtlicher Name heute Bayerisches Hauptmünzamt, existiert unter anderen Bezeichnungen bereits seit dem Jahr 1158. Nach Gründung des Deutschen Reiches 1871 und dem Übergang der Münzhoheit auf das Reich erhielt München das heute noch gültige Münzzeichen D.
F – Staatliche Münze Stuttgart
Stuttgart erhielt im Jahr 1374 das Recht Münzen zu prägen. Die ersten in Stuttgart geschlagenen Münzen waren Heller, Schillinge, Pfennige, Dreier, Gulden, Groschen und Dukaten. 1998 schlossen sich die Staatlichen Münzen in Stuttgart und Karlsruhe zu den Staatlichen Münzen Baden-Württemberg zusammen (die Münzzeichen F für Stuttgart und G für Karlsruhe wurden beibehalten).
G – Staatliche Münze Karlsruhe
Im Jahre 1732 wurde am badischen Fürstensitz Karlsruhe eine Prägeanstalt eingerichtet. Nachdem Baden zum Großherzogtum erhoben worden war, begannen 1816 die Planungen einer Großherzoglichen Badischen Münzstätte in Karlsruhe. Diese wurde im Jahr 1827 eingeweiht: die ersten Münzen wurden aus Rheingold geprägt.
J – Hamburgische Münze
Die Hamburgische Münze ist Deutschlands älteste Münzprägeanstalt. Bereits im Jahr 834 wurden in Hamburg erstmals Münzen geschlagen. 1435 wird der Hamburgischen Münze durch Kaiser Sigismund das Recht zur Prägung von Goldmünzen, den Gulden, verliehen.
1842 zerstörte ein verheerender Brand die Münzstätte, erst 1875 wird sie neu eröffnet. Seitdem tragen in Hamburg geprägte Münzen als Prägezeichen das charakteristische J.
**Historisch gesehen gab es in Deutschland wesentlich mehr Münzprägestätten z.B. findet man E für Muldenhütten (1887-1953) auf den Münzen des Deutschen Reiches.