„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen.“ (Kant)
„Die bestehende Welt ist die beste aller möglichen Welten“ (Leibniz)
„Der Mensch ist, was er isst“ (Feuerbach)
„Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden, und mit Grau in Grau lässt sie sich nicht verjüngen, sondern nur erkennen; die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.“ (Hegel)
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Seltene Münzen, wertvolle Münzen, schöne Münzen – und Münzen mit Motiven und Themen, die persönlich ansprechend sind. Ein faszinierendes Sammelgebiet sei heute chronologisch und exemplarisch vorgestellt: Philosophen.
„In der Philosophie (griechisch philosophía, latinisiert philosophia, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) wird versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen“ (so die Wikipedia zum Begriff „Philosophie“).
So formuliert, ist das „Philosophieren“ eine der Grundeigenschaften des Menschen, der nicht anders kann, als die Augen zu öffnen und sich zu fragen: Was ist das, was ich ich sehe? Was ich das, was ich nicht sehe? Warum ist genau das und nicht vielmehr nichts?
Seit es also Menschen gibt, wird philosophiert. Wird über die Welt nachgedacht und versucht, die Welt zu verstehen und zu erklären. Philosophie ist eine Tätigkeit, die den Menschen als vernünftiges Wesen ausweist. Philosophen haben auf diesem Gebiet Außerordentliches geleistet (sei es nun „privat“ oder angestellt z.B. an einer Universität), so Außerordentliches, dass auch heute noch von Philosophen der Antike, die vor über 2.000 Jahren gelebt haben, gelernt wird.
Es sind vor allem zwei Länder, welche das numismatische Sammelthema „Philosophen“ mit eigenen Ausgaben bereichern, was einiges über das Selbstverständnis dieser Länder aussagt: Griechenland („Die Wiege der abendländischen Kultur“) und Deutschland („Land der Dichter und Denker“). Eine kleine Philosophiegeschichte anhand von Münzen beinhaltet also vor allem griechische und deutsche Münzen.
„Philosophen auf Münzen“ – ein faszinierendes Sammelgebiet.
Eine kleine Philosophiegeschichte anhand von Münzen.
Im Folgenden möchte ich chronologisch – an die Lebensdaten der Philosophen angelehnt – eine kleine Philosophiegeschichte geben.
Demokrit (*460/459 v. Chr., †vermutlich 371 v. Chr.) war ein den Vorsokratikern zugerechneter antiker griechischer Philosoph.
Ein zentraler Gedanke Demokrits war, dass die Natur aus kleinsten, unteilbaren Einheiten zusammengesetzt sei: den Atomen.
„Nur scheinbar hat ein Ding eine Farbe, nur scheinbar ist es süß oder bitter; in Wirklichkeit gibt es nur Atome im leeren Raum“ (Quelle).
Platon (* 428/427 v. Chr., †348/347 v. Chr.) war ein griechischer Philosoph. Er ist, wie sein Lehrer Sokrates und sein Schüler Aristoteles, einer der bedeutendsten Philosophen aller Zeiten (auf ihn geht z.B. das auch heute noch oft zitierte „Höhlengleichnis“ zurück).
Im Jahr 387 v. Chr. gründete Platon mit der dann Akademie genannten Philosophenschule in Athen die erste und wohl berühmteste Einrichtung dieser Art. Die wichtigste Form – nach Platon – der Darlegung und Entwicklung eines philosophischen Gedankenganges ist der Dialog („Platonischer Dialog“).
Diogenes von Sinope (*vermutlich um 410 v. Chr. in Sinope, † vermutlich 323 v. Chr. in Korinth) war ein antiker griechischer Philosoph. Über Leben und Werk gibt es nicht viele gesicherte Daten.
Diogenes soll freiwillig das Leben der Armen geführt und dies öffentlich zur Schau gestellt haben. Angeblich hatte er keinen festen Wohnsitz („Diogenes in der Tonne“). Diogenes erkannte ausschließlich die Elementarbedürfnisse nach Essen, Trinken, Kleidung, Behausung und Geschlechtsverkehr an. Alle darüber hinausgehenden Bedürfnisse solle man ablegen:
Eines Tages besuchte ihn Alexander der Große bei seiner Tonne. Der berühmte Feldherr bot Diogenes an, ihm jeden Wunsch zu erfüllen, den er aussprechen würde. Doch Diogenes antwortete nur: „Geh mir aus der Sonne!“
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Aristoteles (*384 v. Chr. in Stageira, †322 v. Chr. in Chalkis) gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Geschichte. Sein Lehrer war Platon, doch ging Aristoteles andere Wege und wurde so zum Begründer wesentlicher wissenschaftlicher Disziplinen wie z.B. der Wissenschaftstheorie, Logik, Biologie, Physik, Ethik, Staatstheorie und Dichtungstheorie.
Aristoteles definierte den Menschen als „zoon logikon“, als das Tier, welches des Denkens fähig ist. Dieses Denken ist kein Akt der „Einsamkeit“, denn gleichzeitig ist der Mensch ein „zoon politikon“, ein geselliges Wesen, eine Lebewesen zu dem die Sphäre der Gemeinschaft gehört.
Archimedes von Syrakus (*um 287 v. Chr. vermutlich in Syrakus; † 212 v. Chr. ebenda) war ein griechischer Philosoph, Mathematiker, Physiker und Ingenieur. Er gilt als einer der bedeutendsten Mathematiker der Antike. Seine Werke waren auch noch im 16. und 17. Jahrhundert bei der Entwicklung der höheren Analysis von Bedeutung.
„Heureka!“ Nackt lief Archimedes durch die Straßen von Syrakus und freute sich, beim Hineinsteigen ins Bad das nach ihm benannte „Archimedische Prinzip“* entdeckt zu haben: Aus dem randvollen Wasserbehälter lief jene Wassermenge aus, die er beim Hineinsteigen ins Bad mit seinem Körpervolumen verdrängte.
Erasmus von Rotterdam (geboren am 27. Oktober 1465, gestorben am 12. Juli 1536) war einer der bedeutendsten Gelehrten des europäischen Humanismus.
Als sein Hauptwerk gilt das ursprünglich in Latein geschriebene, satirische Meisterwerk „Lob der Torheit“ (oft „Laus stultitiae“ genannt), Erasmus widmete das Buch seinem Freund Thomas Morus.
Lipsius (*1547 bei Brüssel, †1606 in Löwen) war einer der berühmtesten Gelehrten seiner Zeit.
Als Philosoph und Historiker trat er durch bedeutende Schriften sowie zahlreiche Texteditionen antiker Autoren hervor.
Im Gedenken an ihn trägt das Justus Lipsius-Gebäude in Brüssel, in dem der Rat der EU tagt, seinen Namen.
Gottfried Wilhelm von Leibniz (*1.Juli 1646 in Leipzig, †14. November 1716 in Hannover) war ein deutscher Philosoph („Die bestehende Welt ist die beste aller möglichen Welten“), Wissenschaftler, Mathematiker, Physiker, Historiker, Doktor des weltlichen und des Kirchenrechts. Als Mathematiker entwickelte er unabhängig von Newton die Infinitesimalrechnung. Er gilt als das Universalgenie seiner Zeit. Mit seinen Ideen und Vorstellungen war Leibniz einer der wichtigsten Vordenker für die Bewegung der Aufklärung.
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Immanuel Kant (*22.04.1724 Königsberg, †12.02.1804 Königsberg) war einer der bedeutendsten Philosophen überhaupt. Sein Werk „Kritik der reinen Vernunft“ von 1781 kennzeichnet den Beginn der modernen Philosophie. Kants Ansatz einer kritischen Philosophie beeinflusst die Diskussion bis heute. Weit über den wissenschaftlichen Bereich hinaus bekannt ist Kants Definition von Aufklärung: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen.“
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Der Philosoph Johann Gottlieb Fichte (*19. Mai 1762, †29. Januar 1814) gilt neben Schelling und Hegel als Begründer und wichtigster Vertreter des Deutschen Idealismus. Bekannt wurde er 1792 mit der anonym erschienenen Schrift „Versuch einer Kritik aller Offenbarung“, denn man vermutete als Autor einen der wichtigsten Philosophen aller Zeiten, Immanuel Kant. Kants Richtigstellung machte Fichte zur Berühmtheit. 1794/95 veröffentlichte er seine wichtigste Schrift „Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre“. 1810 wurde er als Professor an die neugegründete Berliner Universität berufen.
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Georg Wilhelm Friedrich Hegel (*27. August 1770, †14. November 1831) war einer der berühmtesten und einflussreichsten deutschen Philosophen, sein Denken ist in seiner Wirkung mit der von Platon, Aristoteles und Kant vergleichbar. Er gilt als wichtigster Vertreter des Deutschen Idealismus. Sein philosophisches Werk „Phänomenologie des Geistes“ aus dem Jahre 1807 zählt zu den wichtigsten Werken der Philosophiegeschichte überhaupt. In seinem Werk „Grundlinien der Philosophie des Rechts“ von 1820 findet sich einer der meist zitierten Sätze hinsichtlich der Bedeutung der Philosophie im Allgemeinen: „„Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden, und mit Grau in Grau lässt sie sich nicht verjüngen, sondern nur erkennen; die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.“ Seine dialektische Philosophie war eine der wichtigsten Voraussetzungen für die von Karl Marx entwickelte politische Ökonomie und den Historischen Materialismus.
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Ludwig Feuerbach (*28. Juli 1804, †13. September 1872) war ein deutscher Philosoph, dessen Religions- und Idealismuskritik bedeutenden Einfluss auf Zeitgenossen wie Gottfried Keller, Richard Wagner, Karl Marx oder Friedrich Nietzsche hatte. Zu seinen Hauptwerken zählen „Das Wesen des Christentums“, die „Grundsätze der Philosophie der Zukunft“ und „Das Wesen der Religion“. Sein berühmtester Grundgedanke lautet: „Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“. Ein anderer Satz, der auf Feuerbach zurückgeht, ist: „Der Mensch ist, was er isst“.
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Karl Marx (*5. Mai 1818 Trier, †14. März 1883 London) war ein deutscher Philosoph, Journalist und bedeutender Kritiker der klassischen Nationalökonomie. Marx gilt als einflussreichster Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus. Aufgrund politischer Lage und Zensurbestimmungen in Deutschland ging er 1843 nach Paris. Dort lernte er Friedrich Engels kennen und befasste sich näher mit den Theorien des Sozialismus und Kommunismus. 1848 erschien das zusammen mit Engels verfasste „Kommunistische Manifest“. In London entstand Marx’ enorm einflussreiches Buch „Das Kapital“ (erschienen 1867).
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Friedrich Engels (*28. November 1820 Barmen, heute Stadtteil von Wuppertal, †5. August 1895 London) war ein deutscher Philosoph, Gesellschaftstheoretiker und Historiker. Er entwickelte gemeinsam mit Karl Marx, den er in Paris 1844 kennen lernte, die heute als Marxismus bezeichnete revolutionäre soziale Gesellschaftstheorie. Grundlegend war hier das zusammen mit Marx verfasste und 1848 erschienene „Kommunistische Manifest“. Nach dem Tod seines Freundes und Mitstreiters gab Engels aus dessen Nachlass den zweiten und dritten Band von Marx’ Hauptwerk „Das Kapital“ (1885, 1894) heraus, die er selbst auf der Grundlage von Notizen und Manuskripten bearbeitet hatte.
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