Erster Weltkrieg und Novemberrevolution 1918 bedeuteten das Ende des Deutschen Kaiserreiches. Mit Abdankung Kaiser Wilhelm II. am 9. November 1918 hörte es auf zu existieren. Am gleichen Tag rief Philipp Scheidemann von einem Fenster des Reichstags in Berlin die Republik aus. Im Januar 1919 wurde bei einer Wahlbeteiligung von 83 Prozent die Verfassungsgebende Nationalversammlung gewählt. Es war das erste Mal in Deutschland, dass Frauen wahlberechtigt waren. Um den revolutionären Nachwirren in der Hauptstadt Berlin zu entgehen, trat die Nationalversammlung in Weimar zusammen. Die Weimarer Verfassung, die das Deutsche Reich zu einer parlamentarisch-demokratischen Republik machte, wurde am 11. August 1919 verabschiedet. Erster Reichpräsident der Weimarer Republik wurde Friedrich Ebert.
Die Münzen der Weimarer Republik
Die schlechte wirtschaftliche Situation nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland führte in den Jahren 1919 bis 1923 zur Prägung von Ersatz- und Inflationsmünzen aus Aluminium, darunter die erste von der Weimarer Republik ausgegebene Münze: 50 Pfennig Jaeger-Nr. 301. Auf die Rückseite dieser Münze wurde, da das amtliche Emblem der Republik noch nicht feststand, eine Ährengarbe geprägt mit Sinnspruch „Sich regen bringt Segen“).
Im Jahr der Hyperinflation 1923 endete die Prägung sämtlicher Ersatz- und Inflationsmünzen, sie besaßen keine Kaufkraft mehr. Um die Inflation zu beenden, wurde die Rentenmark eingeführt. Sie hieß so, weil sie mit den Renten gedeckt wurde. Ab dem 15. November 1923 wurden Rentenbankscheine zum Kurs von 1 Rentenmark = 1 Billion Papiermark ausgegeben. Da die Rentenmark von der Bevölkerung akzeptiert wurde, war die Inflation schlagartig gestoppt. Ab dem 30. August 1924 wurde die Rentenmark durch die Reichsmark ersetzt.
Die Reichsmark (Abkürzung RM) war von 1924 bis 1948 offizielles Zahlungsmittel in Deutschland. Dies umfasst einen Teil der Zeit der Weimarer Republik, die Zeit des Nationalsozialismus sowie nach dem Zweiten Weltkrieg in den Besatzungszonen bis zur Einführung neuer Währungen im Juni 1948. Nach $ 2 des Münzgesetzes vom 30. August 1924 sollten Stücke über 1, 2, 5, 10 und 50 Reichspfennig (später ergänzt durch die 4 Reichspfennig) ausgeprägt werden, dazu Silbermünzen zu 1 bis 5 Reichsmark und Goldmünzen zu 10 und 20 Reichsmark. Die Reichsmark-Goldmünzen wurden nicht geprägt, 10 Mark- und 20 Mark-Goldmünzen des Kaiserreiches blieben offizielles Zahlungsmittel.
Im Jahr 1925 wurde die erste Silber-Gedenkmünze der Weimarer Zeit ausgegeben (Jahrtausendfeier der Rheinlande). Im Jahr 1932 erschien die letzte Gedenkmünze Weimars (100. Todestag Goethe).
Die Weimarer Republik gab Gedenkmünzen mit folgenden technischen Daten heraus:
- 3 Reichsmark, 500er Silber, 15g, Ø 30mm
- 5 Reichsmark, 500er Silber, 25g, Ø 36mm
Die Silbermünzen aus Weimarer Zeit gehören zu den großen Raritäten des Sammelgebietes Deutschland. Laut Standard-Münzkatalog Jaeger sind von den ursprünglich geprägten 3 RM-Silbermünzen nur noch 2,65% vorhanden, von den Münzen mit dem Nominal 5 RM sogar nur 0,68%.