Was sind Sammlerwerte?
Der Sammlerwert gibt wichtige Hinweise auf die Sammelwürdigkeit einer Münze oder Briefmarke und ihr Wertpotential. Der Sammlerwert wird von mehreren Faktoren beeinflusst.
An erster Stelle ist die Seltenheit zu nennen. Seltenheit kann mehrere Ursachen haben:
Zeitumstände können für Seltenheit sorgen. Ursprünglich in großer Menge vorhandene Münzen (z.B. aus der Antike) sind kaum mehr existent. Sie gingen verloren, wurden zerstört, eingeschmolzen etc. Briefmarken werden von den Postschaltern eingezogen und vernichtet (wie die berühmte Hepburn Marke).
Münzen sind selten, weil nur wenige Exemplare geprägt wurden (z.B. nur 100 Exemplare der Münze Sachsen 3 Mark 1918 Friedrich der Weise, J. 141). Eine kleine Auflage birgt großes Wertpotential in sich, welches mit steigender Nachfrage größer wird.
Die höchstbewerteten Münzen und Briefmarken sind jene, bei denen kleine Auflage und große Nachfrage zusammentreffen.
Für den Sammlerwert ist ebenfalls die Qualität der Münzen und Briefmarken wichtig. Bei historischen Münzen ist die Frage nach der Erhaltung eine schwierige Kunst – und nicht selten ein Streitpunkt. Die Festlegung der Erhaltung einer seltenen historischen Münze ist entscheidend für den Wert. Briefmarken haben unterschiedliche Werte, je nachdem ob sie z.B. postfrisch oder gestempelt vorliegen (nachzulesen in der einschlägigen Literatur).
Für Münzen mit starken Gebrauchsspuren werden auf dem Sammlermarkt niedrigere Preise gezahlt als für Münzen, die kaum Gebrauchsspuren aufweisen oder noch nie im Kurs waren.
Moderne Münzen werden zum Teil für Sammler in sehr guter Erhaltung wie Stempelglanz (st) oder Polierte Platte (PP) geprägt, zumeist werden solche Sammlermünzen auch in exklusiver Verpackung ausgeliefert. Sammlermünzen mit unangetasteter sehr guter Erhaltung und vollständiger offizieller Verpackung werden entsprechend höher gehandelt als berührte Münzen in unvollständiger Verpackung.