Augustus Saint-Gaudens (*1. März 1848, †3. August 1907) ist einer der berühmtesten US-amerikanischen Bildhauer – und hat mit dem von 1907 bis 1933 geprägten Double Eagle eine legendäre Münze gestaltet. Den Auftrag für Gestaltung amerikanischer Goldmünzen hatte er von US-Präsident Theodore Roosevelt erhalten, welcher ihm volle künstlerische Freiheit gewährte. Saint-Gaudens und Roosevelt kannten sich persönlich seit Mai 1901. Roosevelt, damals noch Vize-Präsident, hatte die Pan-Amerikanische Ausstellung in Buffalo eröffnet, wo Saint-Gaudens ausstellte. Als am 6. September 1901 US-Präsident William McKinley beim Besuch der Ausstellung einem Attentat zum Opfer fiel, wurde Roosevelt 26. Präsident der Vereinigten Staaten. Roosevelt, dem die amerikanischen Münzen nicht gefielen, beauftragte Saint-Gaudens mit der Umgestaltung der Münzen.
Bei seinen Entwürfen ließ Saint-Gaudens sich von antiken Münzen mit hohem Relief leiten. So weisen seine fertigen Entwürfe das favorisierte hohe Relief auf – welches die Mitarbeiter der Münzprägestätte in Philadelphia vor große Probleme stellte. Auf Drängen von Präsident Roosevelt wurden einige Probeexemplare hergestellt (die genaue Anzahl ist nicht bekannt, Angaben schwanken zwischen 19 und 24, heutiger Wert der Probeprägungen Double Eagle 1907 Ultra-High Relief rund 100.000 Dollar), aber der von Saint-Gaudens geschaffene Detailreichtum war nicht umzusetzen (erst hundert Jahre später war die Technik soweit und die US-Mint prägte den Double Eagle 2009 Ultra-High Relief)!
Die Entwürfe wurden überarbeitet. Bei dieser zweiten Variante des Jahres 1907, dem Double Eagle 1907 High Relief, wurde ein nicht ganz so hohes Relief angefertigt. Wie auch der Double Eagle 1907 Ultra-High Relief wurde auch diese zweite Variante ohne Schriftzug „In Go we trust“ und mit römischen Zahlen MCMVII für die Jahreszahl 1907 geprägt. Doch auch diese zweite Variante erwies sich als zu schwierig für eine Prägung in größeren Stückzahlen, so dass die Prägung der Münzen endgültig auf ein flaches Relief umgestellt wurde. Zugleich ersetzte man die römischen Zahlen in der Jahreszahl durch arabische. Im Jahr 1908 kam nach Protesten gegen die „gottlose Münze“ noch der Schriftzug „In God we trust“ hinzu. Letztere Variante wurde dann bis 1933 geprägt.