Die Deutsche Mark (DM) war von 1948 bis 2002 die Währung der Bundesrepublik Deutschland.
Die Deutsche Mark wurde im Zuge der Währungsreform zum 21. Juni 1948 das offizielle Zahlungsmittel in den Westzonen des damals noch von den Alliierten besetzen Deutschland.
Die erste Münze war das 1 Pf-Stück, das 1948 geprägt wurde und 1949 in Umlauf kam. Es folgten das 10 Pfennig-Stück, danach die 5 Pfennig-Münze und das 50 Pfennig-Nominal. Die BANK DEUTSCHER LÄNDER wird als Münzherr genannt, da es noch keinen souveränen deutschen Staat gab. Das staatliche Hoheitsrecht des Münzregals (Münzrecht) lag weiterhin in den Händen der drei westlichen Militärregierungen. Erst nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und dem Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 erhielt der westdeutsche Staat die Münzhoheit, die sie aber de facto erst nach dem 8. Juli 1950 ausübte. Seit 1950 trugen die DM-Münzen dann folgerichtig die Umschrift BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND.
Die Deutsche Mark, ein historischer Überblick
Eine offizielle Bekanntmachung der Bank deutscher Länder vom 9. Mai 1950 setzte fest, dass Münzen im Nennwert von 1 Pf, 5 Pf, 10 Pf und 50 Pf „mit dem Ausgabejahr 1950“ in Umlauf gesetzt werden sollten. Zu den anderen Nominalen hieß es in dem Text lediglich „Jahreszahl“. Auf dieser Basis wurde nun geprägt, streng nach Wortlaut – was zur Folge hatte, dass die betreffenden Münzen bis zur Novellierung 1965 unverändert mit der Jahreszahl 1950 hergestellt wurden. Ende 1950 wurde dann die 2 Pfennig-Münze und das 1 DM- Stück ausgegeben. Ein Jahr später folgen die 2 DM-Stücke und 1952 schließlich das 5 DM-Stück als einzige Silbermünze. Erst seit 1965 wurden alle Münzen einheitlich mit der Jahreszahl des jeweiligen Prägejahres zu versehen.
Geprägt wurden die Münzen in den traditionellen deutschen Münzstätten Karlsruhe (G), Stuttgart (F) und Hamburg (J) und München (D). Die Prägestätte in Berlin (A) konnte aufgrund ihrer Lage im Ostsektor der Stadt für die Produktion der DM nicht genutzt werden, hier wurden die Münzen der DDR geprägt.
Die Münzen der BRD unterscheiden sich teilweise in den Legierungen und Metallfarben. Das 1 Pf-Stück besteht aus einem Stahlkern mit einem Kupferüberzug (kupferplattiert). Die 2 Pf-Münze dagegen bestand zunächst aus reinem Kupfer. 1968 entschied man sich jedoch für einen Materialwechsel und stellte die 2 Pfennig-Münzen wie das 1 Pfennig-Nominal aus kupferplattiertem Stahl her. Damit waren beide Münzen magnetisch, was gewisse Vorteile der Handhabe bot. Die 5 Pf-Stücke hatten ebenfalls einen Stahlkern, aber einen Überzug aus Tombak, eine Legierung von goldähnlicher Farbe und dem Messing verwandt. Das Gleiche galt für die 10 Pf-Münze, das allerdings eine ganzes Gramm schwerer war. 50 Pf und 1 DM bestanden aus einer Kupfer-Nickel Legierung, wobei die 1 DM Münze deutlich größer und schwerer war. Die Bildseite der 50 Pf Münze zeigte eine junge Frau, die einen Eichensetzling in die Erde pflanzt. Viele Deutsche hielten auf Grund der vor der Währungsreform gültigen Zigarettenwährung das abgebildete Bäumchen irrtümlich für eine Tabakpflanze.
Auch bei der 1951 eingeführten 2 DM-Münze wurde ein Materialwechsel vorgenommen: Seit 1969 bestand die Münze nicht länger aus einer Kupfer-Nickel Legierung sondern aus dem Dreischichtenwerkstoff MAGNIMAT® (Nickel/Kupfer/Nickel). Vorher hatte man allerdings die Gestaltung grundsätzlich verändert, denn das 2 DM-Stück von 1951 sah den 1 DM-Münzen zum Verwechseln ähnlich – kein Wunder, stammte doch der Entwurf aus der gleichen Feder. Da die Verwechslung bei der in der 50er Jahren noch sehr hohen Kaufkraft empfindlich schmerzte, wurde die Münze schon 1959 außer Kurs gesetzt. An deren Stelle wurde ab 1957 eine neu gestaltete Münze in Umlauf gebracht. Dabei gab es eine kleine Sensation: Man hatte sich entschlossen, nicht wie bisher nur das Wertzeichen und den Bundesadler zu zeigen, sondern man bildete das Portrait des Physik-Nobelpreisträgers Max Planck ab. 1971 wurde das Aussehen der 2 DM-Münze abermals neugestaltet, seitdem trugen die 2 DM-Nominale die Portraits verdienter Politiker der BRD.
Silber als Münzmetall deutscher Münzen
Eine wechselvolle Geschichte erlebte auch die 5 DM-Münze. Sechs Jahre nach Kriegsende wurde 1951 die erste 5 DM-Münze ausgegeben, bestehend aus einer hochwertigen 625er Silberlegierung. Das wertvolle Edelmetall des sogenannten Silberadlers sollte den Menschen Mut machen und zusätzlich Vertrauen schaffen in die neue Währung. Im Jahre 1974 wurde der letzte Silberadler ausgegeben, um kurz darauf gleich wieder eingezogen zu werden: Der Preis für das Silber war international so stark angestiegen, dass der Silberwert der 5 DM-Münzen inzwischen höher war als der Nennwert. Die „Heiermänner“ wurden gehortet und verschwanden zusehends aus dem Verkehr. Die Bundesbank reagierte prompt: In kürzester Zeit wurde der größte Teil der beliebten Silberadler eingezogen und eingeschmolzen.
Ein neugestaltetes 5 DM-Stück wurde 1975 in Umlauf gegeben, das von nun an ebenfalls aus MAGNIMAT® bestand. Dies war seit Generationen das erste Mal, dass in Deutschland keine Edelmetallmünzen mehr im Umlauf waren.
Die bundesdeutschen Gedenkmünzen
Neben den regulären Umlaufmünzen hat die Bundesrepublik 1952 begonnen, regelmäßig Gedenkmünzen auszugeben. Diese Münzen mit den Nominalen 5 DM und später 10 DM widmeten sich bestimmten Themen und Jubiläen und waren offizielle Zahlungsmittel, wobei aber kaum ein solches Exemplar in den normalen Geldumlauf gelangte.
Die Reihe der 5 DM-Gedenkmünzen wurde 1952 begonnen. Geprägt wurden die Gedenkmünzen von jeweils nur einer Prägestätte. Bis 1979 wurde in 625er Silber gemünzt, danach in MAGNIMAT®.
Zu den Olympischen Spielen München 1972 wurden erstmals Silber-Gedenkmünzen im Nennwert von 10 DM geprägt, hier waren alle Prägestätten an der Produktion beteiligt. 1987 wurde die Ausgabe der 5 DM-Gedenkmünzen eingestellt und durch 10 DM-Nominale in Silber ersetzt. Bis einschließlich 1996 wurden die 10 DM-Gedenkmünzen aus 625er Silber („Sterlingsilber“) geprägt, von 1997 bis zum Ende der DM Ära aufgrund der Euro-Einführung bestanden die deutschen 10 DM-Gedenkmünzen aus 925er Silber. Die letzte 10 DM-Gedenkmünze Deutschlands (Jaeger-Nummer 480, Ausgabedatum: 5. September 2001) wurde zum 50. Jahrestag des Bundesverfassungsgerichtes geprägt.
Technische Daten deutscher DM-Münzen (eine Auswahl):
- BRD 5 DM Kursmünze 1951-1974 „Silberadler“, J. 387, 625er Silber, 11,2g (7 Gramm Fein), Ø 29mm
- BRD 5 DM Kursmünze 1975-2001, J. 415, Magnimat®, 10g, Ø 29mm
- BRD 5 DM Gedenkmünzen 1952-1979, 625er Silber, 11,2g (7 Gramm Fein), Ø 29mm (letzte in Silber geprägte 5 DM Gedenkmünze: 5 DM 1979 „Archäologisches Institut“, J. 426)
- BRD 5 DM Gedenkmünzen 1979 -1986, Magnimat®, 10g, Ø 29mm
- BRD 10 DM Gedenkmünzen 1972-1997 (von „Olympische Spiele München“ bis „200. Geburtstag Heinrich Heine“), 625er Silber, 15,5g (9,6875 Gramm Fein), Ø 32,5mm
- BRD 10 DM Gedenkmünzen 1997-2001, 925er Silber, 15,5g (14,3375 Gramm Fein) Ø 32,5mm
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