Die Umlauf- oder Kursmünzen der DDR umfassten in der Gesamtheit die Nominalstufen 1 Pfennig, 5 Pfennig, 10 Pfennig, 20 Pfennig, 50 Pfennig, 1 Mark, 2 Mark und 5 Mark.
Insgesamt kann man die Ausgaben der DDR in drei Serien unterteilen.
1. Münzserie der DDR (1948-1950)
Noch vor der offiziellen Gründung der DDR (7. Oktober 1949) wurden am 1. April 1949 die ersten Münzen ausgegeben, zu Nominalwerten von 5 Pfennig und 10 Pfennig. Ein knappes Jahr später wurde eine Münze zu 1 Pfennig in Umlauf gebracht.
Geprägt wurden die Münzen aus Aluminium in Berlin (Prägestättenzeichen A) mit den Jahrgängen 1948, 1949 und schließlich 1950 sowie Muldenhütten bei Freiberg/Sachsen (Prägestättenzeichen E) mit den Jahrgängen 1949 (1 Pfennig) und 1950 (1 Pfennig und 10 Pfennig). Die Rückseite zeigte ein bemerkenswertes Motiv: Eine Ähre vor einem Zahnrad. Während dieses Zeichen früher als Symbol des Zweijahresplanes der SBZ gedeutet wurde, konnte 1995 nachgewiesen werden, dass dem Münzmotiv pikanterweise ein NS-Entwurf von 1943 zugrunde liegt. Ab dem 1. September 1950 wurde eine 50 Pfennig-Münze aus Aluminiumbronze (Legierung aus Kupfer 920, Aluminium 64 und anderen Metallen 16) ausgegeben. Vereinzelt sind 50 Pfennig-Münzen mit Jahrgang 1949 aufgetaucht, diese sind aber sehr selten.
2. Münzserie (1952-1953)
Am 24. März 1952 wurde eine neue Umlaufmünzenserie mit den Nominalen 1 Pfennig, 5 Pfennig und 10 Pfennig ausgegeben.
Die neuen Münzen behielten die gleichen technischen Parameter wie die Serie zuvor, die weiterhin kursgültig blieb. Die Rückseiten wurden jedoch neu gestaltet: Hammer und Zirkel vor zwei Ähren (Emblem des Fünfjahresplanes der DDR).
Geprägt wurden die Jahrgänge 1952 und 1953 in beiden Prägestätten Berlin (A) und Muldenhütten (E), wobei dies die letzte Ausgabe der Münzstätte Muldenhütten war. Von nun an war Berlin die alleinige Prägeanstalt der Deutschen Demokratischen Republik.
3. Münzserie (1956-1990)
Zwischen 1956 und 1969 wurde eine neue Nominalserie sukzessive ausgegeben. Diese Serie war die letzte der DDR und wurde (mit vereinzelten Unterbrechungen) bis 1990 geprägt. Ausgegeben wurden 1 Pfennig (1960), 5 Pfennig (1968), 10 Pfennig (1963), 20 Pfennig (1969), 50 Pfennig (1958), 1 Mark (1956), 2 Mark (1957) und 5 Mark (1972). Die älteren Münzen verloren mit dem 1. Januar 1971 ihre Gültigkeit (die frühere 50 Pfennig-Münze wurde schon am 1. Dezember 1958 ungültig).
Die 20 Pfennig-Münze (aus Messing) war eine Innovation, seit dem Kaiserreich hatte es diese Werteinheit in Deutschland nicht mehr gegeben. Die Jahrgänge 1969 und 1971 der 20 Pfennig-Münze wurden ohne Prägestättenzeichen geprägt, 1972 wurde die Gestaltung des 20 Pfennig-Stückes leicht modifiziert und nun auch das Münzzeichen A angebracht. Die Münzen zu 1 Mark und 2 Mark trugen die Währungsbezeichnung DEUTSCHE MARK.
Während das 2 Mark-Stück nur 1957 geprägt wurde, kommt die 1 Mark-Münze mit den Jahrgängen 1956, 1962 und 1963 vor. Ab dem 22. November 1978 hat man leicht überarbeitete 1 Mark- und 2 Mark-Münzen mit aktualisierter Währungsangabe in den Umlauf gegeben. Die Währungsbezeichnung wurde jetzt auf MARK geändert, schließlich war die Bezeichnung „Deutsche Mark“ genaugenommen schon seit 1964 („Mark der Deutschen Notenbank“) bzw. spätestens 1968 („Mark der Deutschen Demokratischen Republik“) nicht mehr korrekt. Die alten 1 Mark und 2 Mark-Münzen blieben jedoch noch bis zum 1. Januar 1980 gültig. Die lange Vorbereitungszeit für die neuen Mark-Ausgaben 1978 belegen die auf den Münzen angegebenen Prägejahre, die für die 1 Mark-Münze 1972, 1973, 1975 und 1977, für das 2 Mark-Nominal 1974, 1975 und 1977 umfassen.
Am 8. Mai 1972 wurde schließlich eine 5 Mark-Münze mit Jahrgang 1971 aus Neusilber ausgegeben, die das Brandenburger Tor auf der Bildseite mit der Umschrift BERLIN HAUPTSTADT DER DDR zeigt. Diese Münze wurde ab 1979 bis 1990 jährlich in kleiner Auflage geprägt. Die Münzen der Serie trugen einheitlich das Staatswappen der DDR (Hammer und Zirkel im Ährenkranz) sowie die vollständige Staatsbezeichnung DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK.
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