Zum 1. Januar 2002 wurde der Euro als Bargeld eingeführt. Am 23. Januar 2002 wurde in Deutschland die erste 10 Euro-Silbermünze „Einführung des Euro – Übergang zur Währungsunion“ ausgegeben. Die letzte BRD 10 Euro Gedenkmünze erschien Ende des Jahres 2015.
Die deutschen 10 Euro Gedenkmünzen wurden in zwei Prägequalitäten ausgegeben: das Gros in Stempelglanz, ein Bruchteil der Auflage wurde in der in der höchsten Qualität Spiegelglanz (Polierte Platte) geprägt. Alle Gedenkmünzen, außer den Münzen zu den großen Sportereignissen WM 2006 in Deutschland, Alpinski-WM Garmisch-Partenkirchen und Frauenfußball-WM 2011, wurden nur in jeweils einer der fünf bundesdeutschen Prägeanstalten hergestellt, die sich durch ihre jeweiligen Kürzel zu erkennen geben (A = Berlin, D = München, F = Stuttgart, J = Hamburg, G = Karlsruhe).
Die Lexikon-Artikel zu den deutschen 10 Euro-Münzen finden Sie hier (fehlende Jahre werden noch ergänzt):
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2002
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2003
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2004
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2005
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2006
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2007
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2008
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2009
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2010
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2012
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2013
Zum Silbergehalt der deutschen 10 Euro-Münzen:
Von 2002 bis einschließlich des Jahrgangs 2010 bestanden die deutschen Silber-Gedenkmünzen aus 925er Silber. Aufgrund der Silberpreisentwicklung (Ende 2010 überstieg der Silberwert den Nominalwert der Münzen) war eine Anpassung des Silbergehalts notwendig geworden. Zunächst war geplant ab dem Prägejahr 2011 alle BRD 10 Euro-Münzen aus 625er Silber zu prägen, was eine Rückkehr zum traditionellen Gedenkmünzensilber der DM-Ära bedeutet hätte. Zudem sollte das Gewicht auf 16 Gramm reduziert werden. Aufgrund der Entwicklungen auf dem Silbermarkt war allerdings eine erneute Anpassung notwendig, folglich wurde nur die erste Gedenkmünze 2011 „Franz Liszt“ wie zunächst geplant geprägt. Für die kommenden BRD Gedenkmünzen wurde festgelegt, sie künftig in zwei Legierungen zu prägen: die Umlaufvariante st aus Kupfer-Nickel, die Sammlervariante Polierte Platte (Spiegelglanz) aus 625er Silber (mit Punzierung „Silber 625“ auf Münze).
Am 15. April 2015 gab das Bundesministerium der Finanzen bekannt, dass die Prägung deutscher 10 Euro-Münzen eingestellt wird. Seit dem Jahr 2016 erscheinen deutsche 20 Euro-Gedenkmünzen aus 925 Silber. Die Münze BRD 20 Euro 2016 „Grimms Märchen – Rotkäppchen“ ist die erste deutsche 20 Euro-Silbermünze.
Numismatische Daten der BRD 10 Euro-Münzen:
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2002 – 2010, 925er Silber, 18g (16,65 Gramm Fein), Ø 32,5mm
- BRD 10 Euro Gedenkmünze 2011 Franz List, 625er Silber, 16g (10 Gramm Fein), Ø 32,5mm (ohne Punzierung der Silberfeinheit)
- BRD 10 Euro Gedenkmünzen 2011-2015, st = CuNi, 14g, Ø 32,5mm, ohne Punzierung, PP = 625er Silber, 16g (10 Gramm Fein), Ø 32,5mm (mit Punzierung „Silber 625“)
Zur Auswahl der Münzmotive:
Die Auswahl des jeweiligen Münzmotivs erfolgte von 2002 bis 2012 wie schon zu DM-Zeiten durch einen Wettbewerb, den das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland auslobt. Das den künstlerischen Entwurf auswählende Preisgericht setzt sich wie folgt zusammen: Künstler, Numismatiker, Träger des Ereignisses, Bundesministerium der Finanzen, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien. Seit 2012 ist nicht mehr das BBR, sondern das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) für die deutschen Münzwettbewerbe zuständig. Der erste von der BADV verantwortete Gedenkmünzen-Jahrgang war 2013 sein.
In der Gestaltung der 10 Euro-Silbergedenkmünzen sind viele Elemente aus der Zeit der DM-Gedenkmünzen erhalten geblieben. Die Motivseite der Gedenkmünzen ist in gewohnter Weise aufgebaut: im Münzkern ist das jeweilige Motiv platziert. Auf der Wertseite steht weiterhin der Bundesadler als Hoheitszeichen der Bundesrepublik Deutschland im Mittelpunkt. Wie zu DM-Zeiten steht die Ausgestaltung des Bundesadlers dem entwerfenden Künstler frei, insofern sie dem Stil des auf der Bildseite dargestellten Motivs entspricht. Um den Bundesadler herum gruppieren sich in vertrauter Weise die Landesbezeichnung „Bundesrepublik Deutschland“, der Nennwert der Gedenkmünze und das Prägestättenzeichen. Der Münzrand enthält jeweils eine auf den Anlass der Ausgabe bezogene vertiefte Inschrift. Als gestalterisches Moment neu hinzugekommen sind auf der Wertseite die 12 EU-Sterne.