Wer kennt dieses Kunstwerk nicht, das die dargestellte Dame zu einer der berühmtesten Frauen der Weltgeschichte machte: die über 3300 Jahre alte bunte Büste der legendären ägyptischen Königin Nofretete.
„Farben wie eben aufgelegt. Arbeit ganz hervorragend. Beschreiben nützt nichts, ansehen. […]“
So skizziert der Ludwig Borchardt in seinem Grabungstagebuch seinen ersten Eindruck von der ausgegrabenen Büste. Der deutsche Archäologe hatte die Büste am 6. Dezember 1912 in Ägypten in der Wüste von Amarna entdeckt.
Nofretete (in anderen Sprachen meist Nefertiti) war die Hauptgemahlin des Pharao Echnaton (geboren als Amenhotep IV., Vater von Tutanchamun) und lebte im 14. Jahrhundert vor Christus. „Die Schöne ist gekommen“ lautet übersetzt ihr Name. Zusammen mit ihrem Gemahl war sie Teil des neuen, monotheistischen Aton-Kultes, dessen Zentrum das Königspaar in der neu gegründeten Hauptstadt Achet-Aton („Horizont des Aton“) etablierte, dem heutigen Tell el-Amarna.