Viele Millionen Menschen haben mittlerweile in Ausstellungen die legendären Schätze aus dem Grab des Tutanchamun bewundert. Staunend standen sie vor Tutanchamuns goldener Totenmaske, gefertigt aus getriebenem Gold und reich geschmückt mit Feldspat, Lapislazuli und türkisfarbenem Glas, und vor dem goldenen Streitwagen des Pharao, welchen Tutanchamun mit in sein Grab nahm.
Unermesslich wertvoll sind die Funde auch für die Wissenschaft. So fand man aufgrund der im Grab gefundenen Bekleidung des Pharao heraus, dass er höchstens 1,67m groß war, Kleidergröße 36 hatte. Es wird geschätzt, dass dem Pharao über 400 Tuniken, Schals, Handschuhe, Lendentücher und rund 100 Sandalen ins Grab mitgegeben wurden, darunter die berühmten goldenen Sandalen des Pharao, welche mit Bildnissen seiner Feinde bemalt sind – Feinde, die er so buchstäblich mit Füßen in den Staub tritt.
Am 4. November 1922 entdeckte Howard Carter und sein Grabungsteam das ungeöffnete Grab des Pharao,der etwa von 1332 bis 1323 v. Chr. regiert hatte. KV62 lautet nüchtern die wissenschaftliche Kennung seines Grabes im Tal der König (KV = King’s Valley, Tal der Könige, dort entdeckte Gräber werden durchnummeriert).
Am 16. Februar 1923 öffneten Carter und sein Auftraggeber und Geldgeber Lord Carnarvon KV62. Nur wenig später, die Rede war vom „Fluch der Pharaonen“, starb der Lord in Kairo (†5. April 1923). 10 Jahre benötigte Howard Carter († 2. März 1939), um alle Funde aus den Räumen des 80 m2 großen Grabes des Tutanchamun zu katalogisieren. Im kleinsten Raum, der Seitenkammer, fanden die Forscher schon alleine 2.000 Gegenstände.