Der spätere Papst Johannes XXIII. wurde am 25. November 1881 unter dem Namen Angelo Giuseppe Roncalli als Sohn einer einfachen Bauernfamilie geboren. Am 10. August 1904 wurde er zum Priester geweiht. Viele Jahre diente er der Kirche als Diplomat (u.a. in Bulgarien, in der Türkei, Griechenland, Frankreich, in Deutschland, der Roncalliplatz am Kölner Dom wurde nach ihm benannt). Von Papst Pius XII. wurde er am 12. Januar 1953 zum Kardinal ernannt. Nach dem Tode von Pius XII. wurde er am 28. Oktober 1958 zu dessen Nachfolger gewählt.
Johannes XXIII. wurde wegen seiner Bescheidenheit und Volksnähe im Volksmund il Papa buono („der gute Papst“) genannt. Unerwartet berief er das Zweite Vatikanische Konzil ein, das am 11. Oktober 1962 feierlich eröffnet wurde. Den Abschluss des Konzils erlebte er nicht mehr, denn am 3. Juni 1963 erlag er einem Krebsleiden. Sein Nachfolger Paul VI. führte das Konzil 1965 zu Ende.
Paul VI. eröffnete 1970 den Seligsprechungsprozess für seinen Vorgänger. Von Johannes Paul II. wurde Johannes XXIII. am 3. September 2000 seliggesprochen. Wenige Monate später wurde der Leichnam von Johannes XXIII. aus der Krypta unter dem Petersdom in den Dom selbst überführt. Dabei wurde festgestellt, dass sein Körper und seine Kleidung auch 38 Jahre nach seinem Tode nahezu unversehrt sind. Heute ruht der unverweste Leichnam des „Papa buono“ in einem gläsernen Sarg, zu dem jedes Jahr unzählige Gläubige pilgern und im Angesicht des Seligen beten.
Papst Franziskus sprach Johannes XXIII. am gleichen Tage wie Johannes Paul II. (27. April 2014, am Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit) heilig.