Unter Münzsammlern steht der Name „Franz Liszt“ für einen einschneidenden Umbruch in der deutschen Münzgeschichte, denn die zu Ehren seines 200. Geburtstages* im Jahr geprägte Gedenkmünze ist die erste Münze, die nach der Anpassung des Silbergehaltes deutscher Münzen erschien:
Von 1998 bis einschließlich des Jahrgangs 2010 hatten die deutschen Silber-Gedenkmünzen aus 925er Silber bestanden. Aufgrund der Silberpreisentwicklung (Ende 2010 überstieg der Silberwert den Nominalwert der Münzen) war eine Anpassung des Silbergehalts notwendig geworden: Zunächst war geplant ab dem Prägejahr 2011 alle BRD 10 Euro-Münzen aus 625er Silber zu prägen, was eine Rückkehr zum traditionellen Gedenkmünzensilber der DM-Ära bedeutet hätte. Zudem sollte das Gewicht auf 16 Gramm reduziert werden.
Aufgrund der Entwicklungen auf dem Silbermarkt war allerdings eine erneute Anpassung notwendig, folglich wurde nur die erste Gedenkmünze nach der Umstellung, die BRD 10 Euro 2011 Franz List, wie zunächst geplant geprägt. Für die kommenden BRD Gedenkmünzen wurde festgelegt, sie künftig in zwei Legierungen zu prägen: die Umlaufvariante st aus Kupfer-Nickel, die Sammlervariante Polierte Platte (Spiegelglanz) aus 625er Silber (mit Punzierung „Silber 625“ auf Münze).
Damit stellt die BRD 10 Euro Gedenkmünze Liszt in der deutschen Münzgeschichte ein Unikum dar: Sie ist die einzige BRD Euro-Gedenkmünze, die in beiden Erhaltungen st und PP aus 625er Silber geprägt wurde.
22. Oktober 1811 – Franz Liszt wird geboren
*Franz Liszt (*22. Oktober 1811, †31. Juli 1886) zählt zu den bedeutendsten und produktivsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Zu seinen Lebzeiten wurde er vor allem als Klaviervirtuose berühmt.
Die von Liszt entwickelten Techniken des Klavierspiels sind bis heute grundlegend. Zu den Höhepunkten seines kompositorischen Schaffens gehören die „Ungarische Rhapsodie“, die „Faust-Sinfonie“ und das Klavierkonzert „Es-Dur“.
Bedeutsames leistete Liszt auch als Förderer anderer Künstler (z.B. Richard Wagner, Berlioz, Mendelssohn, Schumann).
Liszt starb am 31. Juli 1886 an den Folgen einer Lungenentzündung in Bayreuth, als er die Bayreuther Festspiele besuchte.