Im Jahr 1811 initiierte Friedrich Ludwig Jahn (*11.08.1778 Lanz, †15.10.1852 Freyburg, Unstrut), der als „Turnvater Jahn“ in die Geschichte einging, den ersten Turnplatz auf der Berliner Hasenheide.
Turnen hatte für Jahn, neben dem Ziel der Harmonie von Körper und Geist, eine politische Komponente: Deutsche Männer sollten fähig werden, Deutschland von Napoleonischer Herrschaft zu befreien.
Nachdem dieses Ziel erreicht war, engagierte sich Jahn im Sinne der Bildung eines deutschen Nationalstaates.
Die Entwicklungen im Deutschen Bund, die der dynastischen Idee verpflichtet waren, so dass die Entstehung eines deutschen Nationalstaates in die Ferne rückte (erst 1871 mit Bildung des Deutschen Kaiserreiches wurde Deutschland als Nationalstaat gegründet), enttäuschten Jahn.
Aufgrund der Orientierung am Nationalstaats-Gedanken galt die Turnbewegung den Fürsten schließlich als staatsfeindlich.
Am 2. Januar 1820 wurde das Turnen in Preußen schließlich wegen der politischen Ziele der Turnbewegung Friedrich Ludwig Jahns als staatsgefährdend verboten.