Es war Papst Julius II., jener Papst, der auch die Fresken der Sixtinischen Kapelle in Auftrag gab und die Schweizer Garde nach Rom holte, der den italienischen Baumeister Donato di Pascuccio d’Antonio (genannt „il Bramante“, ital. „Der heftig Begehrende“) mit dem Entwurf einer gewaltigen Kirche beauftragte, die sich über dem Petrusgrab* erheben sollte. Insgesamt waren am Bau der Kirche 9 Künstler beteiligt (u.a. Michelangelo und Raffael).
Der Grundstein der grandiosesten Kirche der Christenheit war am 18. April 1506 unterhalb des späteren Veronikapfeilers gelegt worden, der, mit einem gewaltigen Tresor versehen, für die Aufnahme des Schweißtuches der Veronika bestimmt war.
Nach einer Bauzeit von 120 Jahren wurde von Papst Urban VIII. der Petersdom am 18. November 1626 in Rom eingeweiht.
*“Du bist Petrus, und auf diesen Fels will ich meine Kirche bauen“ (Mt., 16, 18).
In katholischer Tradition gilt der Apostel Petrus als der erste Bischof von Rom, und damit als der erste Papst der Geschichte. Beerdigt wurde Petrus der Überlieferung nach auf dem am rechtem Tibetufer gelegenen Hügel „Vaticano“, von welchem sich später der Name „Vatikan“ ableitete. Unter Kaiser Konstantin wurde dann um 325 nach Christus eine erste Kirche über dem vermuteten Petrusgrab erbaut, das noch heute unter dem Petersdom zu besichtigen ist.