„Nun gut! Das Geheimnis besteht aus drei verschiedenen Teilen, von denen ich zwei jetzt offenbaren will. Der erste Teil war die Vision der Hölle. Unsere Liebe Frau zeigte uns ein großes Feuermeer, das in der Tiefe der Erde zu sein schien. Eingetaucht in dieses Feuer sahen wir die Teufel und die Seelen, als seien es durchsichtige schwarze oder braune glühende Kohlen in menschlicher Gestalt. Sie trieben im Feuer dahin, emporgeworfen von den Flammen, die aus ihnen selber zusammen mit Rauchwolken hervorbrachen. …
Diese Vision dauerte nur einen Augenblick. Dank sei unserer himmlischen Mutter, die uns vorher versprochen hatte, uns in den Himmel zu führen (in der ersten Erscheinung). Wäre das nicht so gewesen, dann glaube ich, wären wir vor Schrecken und Entsetzen gestorben.“ (Quelle Homepage des Vatikan „Die Botschaft von Fátima“, Veröffentlichung der Originaltexte)
Fátima in Portugal gehört neben Lourdes in Frankreich, Guadalupe in Mexiko und Aparecida in Brasilien zu den größten katholischen Wallfahrtsorten überhaupt. Jedes Jahr pilgern mehrere Millionen Gläubige an den Ort, an dem im Jahr 1917 eine der berühmtesten Marienerschei-nungen stattfand.
13. Mai 1917 – erste Marienerscheinung von Fátima
Die drei Hirtenkinder Lúcia dos Santos (*22. März 1907, †13. Februar 2005), Jacinta Marto (*11. März 1910, †20. Februar 1920) und Francisco Marto (*11. Juni 1908, †4. April 1919) berichteten davon, dass ihnen in der Nähe des Ortes Fátima beim Viehhüten am 13. Mai 1917 das erste Mal die Mutter Gottes erschienen sei.
Ein halbes Jahr lang wiederholten sich die Erscheinungen an jedem 13. eines Monats. Am 13. Oktober 1917 endeten die Marienerscheinungen. Zehntausende berichteten an diesem Tag von einem Sonnenwunder am Himmel über Fátima (die Sonne sei als sich drehende Scheibe am Himmel erschienen, die Sonne habe sich zur Seite geneigt und in einem Zickzackkurs auf die Erde zubewegt).
Am 13. Juli 1917 hatten die drei Kinder von der Mutter Gottes eine Botschaft erhalten, die als „Drei Geheimnisse von Fátima“ berühmt wurden. Die in drei Teile gegliederte Botschaft durfte zunächst nicht veröffentlicht werden. 1927 soll Lúcia in einer Botschaft des Himmels die Erlaubnis zur Offenbarung der ersten beiden Geheimnisse erhalten haben. Die ersten beiden Botschaften wurden am 13. Mai 1942 veröffentlicht. Das letzte dritte Geheimnis wurde erst am 26. Juni 2000 bekannt gemacht (die Geheimnisse von Fátima hier auf der Homepage des Vatikan lesen) .
13. Mai 2017 – Heiligsprechung der Seher-Kinder von Fátima
Zum 100. Jahrestag (die Münze, die zu diesem Anlass erscheint, sehen Sie oben) spricht Papst Franziskus vor Ort in Portugal heute die beiden Seher-Kinder Francesco Marto (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) heilig. Erst am 20. April 2017 hatte der Papst im Vatikan ein Ordentliches Konsistorium einberufen. Im Zuge dieser Versammlung aller in Rom anwesenden Kardinäl und des Papstes wurde die Heiligsprechung beschlossen (Quelle).
Das dritte „Seherkind“ Lucía, die im Jahr 1921 Nonne wurde, im Jahr 1927 die drei Geheimnisse von Fátima aufschrieb und 2005 mit 97 Jahren verstarb, wird noch nicht heilig gesprochen. Für sie ist ein Seligsprechungsprozess im Vatikan im Gang (Quelle).