In vielen Familien gehört es zum weihnachtlichen Ritual, sich an den Festtagen die „Sissi“*-Filme mit Romy Schneider anzusehen. Auch in diesem Jahr läuft der Klassiker im TV (aktuelle Sendetermine finden Sie z.B. hier…).
*Ihr eigentlicher Kosename war „Sisi“, doch seit dem Erfolg der Filme mit Romy Schneider wird sie vor allem in Deutschland meist „Sissi“ genannt.
Elisabeth von Österreich-Ungarn, liebevoll Sissi genannt. Legendär ist ihre Schönheit, tragisch ihr Tod.
Eine der berühmtesten Frauen der Weltgeschichte, ein faszinierendes Sammelthema!
Elisabeth Amalie Eugenie (*24. Dezember 1837 in München, †10. September 1898 in Genf) entstammte der Linie der Herzöge in Bayern und war die zweite Tochter des Herzogs Max Joseph und seiner Frau Prinzessin Ludovika Wilhelmine, Tochter des bayerischen Königs Maximilian I.
Am 18. August 1853 hielt Franz Joseph I., Kaiser von Österreich, um ihre Hand an. Am 24. April 1854 wurde das Paar in der Wiener Augustinerkirche getraut. Elisabeth war nun Kaiserin von Österreich.
Elisabeth war vielseitig interessiert. Sie ritt ausgezeichnet, schrieb Gedichte (und eiferte ihrem Lieblingsdichter Heinrich Heine nach). Sie turnte, beherrschte mehrere Sprachen in Wort und Schrift (so las sie den von ihr verehrten Homer im Original). Elisabeth reiste viel: Neben Europa bereiste sie Kleinasien und Nordafrika, oft besuchte sie ihre Lieblingsinsel Korfu und Großbritannien. Sie reiste auch in die Türkei, um dort die von Schliemann entdeckten Reste des antiken Troja zu sehen.
Elisabeth brachte im Jahr 1858 den Thronfolger zur Welt, Kronprinz Rudolf (der sich unter bis heute nicht geklärten Umständen im Jahr 1889 gemeinsam mit seiner Geliebten auf Schloss Mayerling das Leben nahm). Insgesamt schenkte Sissi ihrem Franz Joseph vier Kinder.
Eine besondere Vorliebe hegte Elisabeth für Ungarn. Sie war es auch, die gegen alle Widerstände den Ausgleich mit Ungarn durchsetzte, was die K.u.K. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn entstehen ließ und ihren Gemahl und sie zum König und Königin von Ungarn machte.
Ihre letzte Reise sollte sie in die Schweiz führen. Es geschah am 10. September 1898 in Genf: Sissi war auf dem Weg von ihrem Hotel zum Schiff, mit dem sie weiterreisen wollte. Plötzlich stürzte sich ein Mann auf sie, Luigi Lucheni, ein italienischer Anarchist, und stieß ihr eine zugespitzte Feile ins Herz. Die Wunde war nur klein – und dennoch kam für Sisi jede Hilfe zu spät. Sie verstarb kurz nach dem Attentat in ihrem Hotel.
„Es ist zu schauderhaft, zu grausam“, (Englands Königin Victoria)
„Vom Manöver zurückkehrend, erfahre ich die entsetzliche Nachricht von der ruchlosesten aller Taten“, (der deutsche Kaiser Wilhelm II.)
Am 17. September 1898 wurde Sissi unter großer Anteilnahme des Volkes und der europäischen Herrscher in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt.
Heute ruht sie neben ihrem Mann Franz Joseph und ihrem Sohn Rudolf.