21. November 1916 – 21. November 2016
Kaisergeschichte zum 100. Todestag:
Franz Joseph I., ein philatelistischer Überblick zum 100. Todestag
1830
Am 18. August 1830 wird Franz Joseph auf Schloss Schönbrunn in Wien geboren. Schon im frühen Alter wird er als Thronanwärter auf seine Aufgaben vorbereitet.
Als Monarch eines Vielvölkerstaates muss Franz Joseph neben der Diplomatensprache Französisch weitere Sprachen lernen, so auch Latein, Altgriechisch, Tschechisch, Italienisch, Ungarisch und Polnisch. Daneben wird er in allen wichtigen Unterrichtsfächern ausgebildet. Ebenso erhält er eine militärische Ausbildung.
1848
Im Alter von gerade einmal 18 Jahren besteigt Franz Joseph I. am 2. Dezember 1848 den Thron in Österreich. Er übernimmt die Macht von seinem Onkel Ferdinand I. (1793-1875), der aufgrund der revolutionären Unruhen als schwache Führungspersönlichkeit wahrgenommen wird und 1848 krankheitsbedingt regierungsunfähig ist, aber noch bis 1875 seinen Kaisertitel tragen darf.
Franz Josephs Mutter, Prinzessin Sophie Friederike von Bayern, stand ihm beim Regieren unmittelbar zur Seite und setzte auch durch, dass Ferdinand I. zugunsten Franz Josephs auf alle Thronansprüche verzichtete.
1854
1854 tritt die bezaubernde „Sissi“, Prinzessin Elisabeth von Bayern (1837-1898), an seine Seite und schenkt Franz Joseph insgesamt vier Kinder.
Die damalige Traumhochzeit und die anfänglich glücklich wirkende Ehe wird später in Kinofilmen, u.a. mit Romy Schneider, verewigt.
1858
Die ersten Briefmarken des Kaiserreiches erscheinen 1850. Zuerst mit einer Wappenzeichnung, folgen 1851 bis 1859 die sogenannten „Merkurköpfe“. Erst 1858 erscheinen die ersten Marken mit dem Konterfei des Monarchen.
1867
Ein schwerer Schicksalsschlag für Franz Joseph I., sein Bruder, Erzherzog Ferdinand Maximilian Joseph Maria von Österreich (1832 – 1867) wurde während der Mexikanischen Interventionskriege auf Betreiben Kaiser Napoleons III. von Frankreich als Kaiser von Mexiko inthronisiert. Als die Macht Frankreichs in Mexiko schwindet, kann sich auch Kaiser Maximilian nicht mehr halten.
1867 wird er von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und nach einer Bestätigung des Todesurteils durch den wieder an die Macht gelangten Präsidenten Juárez am 19. Juni 1867 zusammen mit seinen Generälen bei Querétaro hingerichtet.
1878
Immer mehr leidet die Beziehung zu Sissi und das Paar entfremdet sich, indem die Kaiserin auf immer neuen Reisen vom Hofe flüchtet.
Der Kaiser hat unterdessen Affären, zwischen 1875 und 1888 ist es Anna Nahowski (1860-1930), der er sein Herz schenkt, und die 1885 ein Kind bekommt, von dem man annehmen muss, dass Franz Joseph der Vater ist.
1889
Ein weiterer schwerer Schicksalsschlag für den Kaiser ist auch der frühe Tod seines Sohnes Rudolf, dessen Tod bis heute Grund für Spekulationen bietet.
Der angebliche Selbstmord wird von vielen Seiten angezweifelt. Viele Zeugenaussagen widersprechen sich, und einige Beweisstücke waren fast ein Jahrhundert unter Verschluss.
1898
Wieder ein schwerer Schicksalsschlag für den Kaiser, seine „Sissi“ stirbt an den Folgen eines Attentats in Genf am 10. September 1898.
Der Attentäter, Luigi Lucheni (1873-1910), wollte nach eigenen Angaben im Verhör mit der Polizei eigentlich den Prinzen Henri Philippe d’Orléans ermorden, dieser änderte jedoch seine Reisepläne, so dass er auf „Sissi“ umschwenkte.
1908
Wien feiert das 60jährige Regierungsjubiläum seines beliebten Kaisers. Mit einem pompösen Kaiserumzug in der Ringstraße ein Höhepunkt in Franz Josephs I. Leben.
Viele Persönlichkeiten sind in Wien anwesend, so auch der deutsche Kaiser Wilhelm II. (1859-1941). Philatelistisch verausgabt die Post zu diesem Anlass eine Serie mit 18 Werten.
1910
Zum 80. Geburtstag darf eine weitere Jubiläumsbriefmarkenserie nicht fehlen und so wird die 1908 erschiene Ausgabe mit dem Geburtsjahr und dem Jubiläumsjahr versehen.
1916
Nach 68 Jahren Regierungstätigkeit verstirbt der Habsburger am 21. November 1916 auf Schloss Schönbrunn und leitet zusammen mit der absehbaren Niederlage des 1. Weltkrieges das Ende einer Ära ein.
Sein Nachfolger wird Karl I. (1887-1922), der aus der Linie Habsburg-Lothringen entstammt.