Am 1. Mai 1840 wurde die erste Briefmarke der Welt ausgegeben. Bekannt als „One Penny Black“ oder kurz „Penny Black“ ist sie eine der berühmtesten Briefmarken der Welt und zugleich die erste Marke überhaupt.
Der Name Penny Black bezieht sich auf den Nominalwert der Marke und der schwarzen Farbe, mit der sie gedruckt wurde. Das Markenbild ziert Königin Victoria (1819-1901). Eine Länderbezeichnung sucht man auf der ersten Briefmarke jedoch vergebens.
Benutzen konnte man die Marke ab dem 6. Mai 1840 in Großbritannien. Die Buchstaben unten rechts und links geben die Position im Druckbogen an.
Aufgrund der schwarzen Farbe musste die Marke aber schon nach einem Jahr durch die Penny Red ersetzt werden – Grund waren die vielen Wiederverwendungen der Marke, auf der man den oft schwarzen Stempel nicht erkennen konnte.
Die Vorgeschichte der „Penny Black“, der ersten amtlichen Briefmarke der Welt:
Im Jahre 1837 regte der englische Lehrer und spätere Generalpostmeister Sir Rowland Hill (1795-1879) in seiner Denkschrift „Post Office Reform, its Importance and Practibility“ u. a. erstmals die Einführung eines einheitlichen und entfernungsunabhängigen Pennyportos für Großbritannien an, das – entgegen dem bis dahin üblichen Habitus – fortan vom Absender eines Briefes entrichtet werden sollte. Diese Idee sollte sich als revolutionär erweisen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Empfänger für die Gebühr des Transportes einer Sendung aufzukommen, welch selbige jedes Mal höchst unterschiedlich ausfiel (je nach Gewicht, Entfernung und Überbringer). Da mancher Absender nicht gewillt war, dem Empfänger diese Aufwendung zuzumuten, unterblieb nicht selten der Schriftwechsel.
Hills Vorschläge nahmen dem vorherrschenden Postwesen seine enorme Komplexität und steigerten damit die Leistungsfähigkeit. Der Schriftverkehr sollte einen unglaublichen Popularitätsaufschwung erfahren.
Bei Überlegungen zu einer – für jeden ersichtlichen – Bestätigung, dass der Absender seine Vergütungspflichten nachgekommen war, griff man den Einfall des schottischen Druckereibesitzers und Zeitungsverlegers James Chalmers (1782-1853) auf: Er hatte, resultierend aus der Überlegung, wie der Zeitungsversand beschleunigt werden könnte, bedruckte Aufkleber ersonnen, die eine vorab beglichene Sendung entsprechend kennzeichnen sollten. Chalmers stellte einen bereits gummierten Probedruck her und sandte ihn an den zuständigen Parlamentsausschuss in London. Bei der Ausgabe der ersten Briefmarke wurde er namentlich nicht erwähnt. So erschienen am 6.5.1840 (in Wertstufen zu 1 Penny und 2 Pence) die ersten beiden staatlich verausgabten Briefmarken der Welt.
Für das zeitlos schöne Motiv der One Penny Black zeichnet wiederum Sir Rowland Hill verantwortlich: Hinsichtlich der Gestaltung gingen rund 2700 Entwürfe ein, von denen jedoch keiner bei der Kommissionentsprechenden Anklang fand. So entschied Hill, hierfür das Motiv einer 1837 verausgabten Gedenkmünze mit dem Bildnis der Königin Victoria heranzuziehen.
Obgleich Sir Rowland Hill keineswegs als Verfechter der Briefmarke gelten konnte, die er lediglich belächelte und als kurzlebige Mode-Erscheinung abtat, musste er doch bald einsehen, dass hier eine Entwicklung mit historischer Tragweite ihren Anfang genommen hatte: Es dauerte nicht lange bis andere Länder ihre Bemühungen, dem britischen Beispiel zu folgen, in die Tat umsetzten – der Rest ist Geschichte…