17.000 Euro Katalogwert
Angefangen hatte alles mit dem sogenannten „Kirchenstaat“, der bis zur Einverleibung durch das Königreich Italien, von 1852 bis 1870 eigene Briefmarken ausgab, die heute teilweise zu den seltensten Europa-Ausgaben zählen und auf Auktionen oft astronomische Preise erzielen. Nach der Einverleibung war erst einmal für fast 60 Jahre Schluss mit eigenen Marken. Erst mit dem Lateran-Vertrag, der mit Italien, der den früheren Kirchenstaat unter dem Namen „Staat Vatikanstadt“ wiederherstellte, erlaubte es dann wieder 1929 unter Papst Pius XI. erste Markenausgaben mit der Länderbezeichnung „Vaticane“ auszugeben. Trotz seiner verhältnismäßig kleinen Fläche, ist der Stadtstaat nicht mehr aus der Briefmarkenwelt wegzudenken, vielmehr zählt er heute zu den gefragtesten Top-Sammelgebieten.
Die Briefmarken des Vatikans
Eine der ersten Serien des Vatikanstaates gehört mittlerweile zu den Prunksätzen: Die Provisorien von 1934 sind kaum mal zu finden und erzielen auf Auktionen oft sehr hohe Ergebnisse. Eine genaue Auflagenhöhe ist unbekannt.
1939 verstarb Pius XI und es kam sein bis heute umstrittener Nachfolger Pius XII, der bis heute gerade wegen seiner neutralen bis freundlichen Haltung gegenüber den Faschisten in Italien und den Nationalsozialisten des Dritten Reiches in der Kritik steht.
Gerade die Anfangsausgaben bis in die 50er Jahre zählen zu den gesuchten Ausgaben dieses faszinierenden Gebietes und die teils minimalen Auflagen sorgen für eine konstante Nachfrage.
1952 erschien die erste Blockausgabe mit dem Motiv eines alten Postwagens von 1852 und einer Vorläufermarke des Kirchenstaates (Mi.Nr. 10). Die Auflage des Blockes betrug gerade einmal 200.000 Exemplare – im Vergleich zu anderen Blockausgaben der Zeit verhältnismäßig gering.
1958 folgte Papst Johannes XXIII. (reg. 1958-1963) auf Papst Pius II., 1963 kam dann Papst Paul VI. (reg. 1963-1978) auf den Stuhl Petri.
Von Johannes Paul II. bis heute
1978 gilt als das Dreipäpstejahr, da der auf Paul VI. folgende Papst Johannes Paul I (reg. 26.8 – 28.9.1978) nur einen Monat als Papst im Amt blieb und dann verstarb. Es folgte der Jahrhundertpapst Johannes Paul II (reg. 1978-2005).
Vielfältig sind auch die Motive auf den Ausgaben des Vatikanstaates. Wurden in den ersten 50 Jahren noch bevorzugt Päpste und theologische Motive abgebildet, so sind es mittlerweile auch viele andere Motive, die die Ausgabepolitik des Kleinstaates recht interessant und lebendig machen.
Natürlich interessiert an dieser Stelle auch der Briefmarkenausgabe-Zeitraum „unseres Papstes“, Papst Benedikt XVI.
Als 2005 einer der wohl populärsten Päpste, Johannes Paul II, verstarb, folgte ihm Benedikt bis zu seinem spektakulärem Rücktritt im Jahre 2013.
2013 folgte Papst Franziskus und mit ihm der erste Papst aus Amerika! Eine Sensation, die weltweit gut aufgenommen wurde und von der man sich einiges versprach.
Auch für Sammler natürlich wieder ein historischer Einschnitt, der mit Briefmarken belegt werden kann und sollte.
Philatelistische Vielfalt des Vatikan
Bis zum Mai 2016 sind 1875 verschiedene Briefmarken und 50 verschiedene Blocks aus dem Vatikanstaat erschienen. Ein für viele Sammler noch gut überschaubares Gebiet. Im Vergleich dazu hat alleine das Sammelgebiet BRD über 3250 verschiedene Briefmarken und über 80 verschiedene Blockausgaben!