„Ich rufe die Jugend der Welt!“ (Motto der Olympischen Spiele in Berlin)
Das olympische Jahr 1936 in der Philatelie
Seit jeher werden sportliche Wettkämpfe abgehalten und erfreuen sich beim Publikum höchster Beliebtheit. Ein besonderes Ereignis stellen die Olympischen Spiele dar. Seite 1894 werden mit Unterbrechung alle 4 Jahre die neuzeitlichen Olympischen Spiele abgehalten. 1916 sollten die Spiele gar in Berlin stattfinden, aber der 1. Weltkrieg verhinderte die Ausführung. Danach wurde das Deutsche Reich bis 1925 ausgeschlossen und durfte bei zwei Olympiaden nicht teilnehmen. Umso erstaunlicher, dass es 1931 gelang die Spiele erneut nach Berlin zu holen. Dazu trugen maßgeblich die demokratischen Bestrebungen der Weimarer Republik bei. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten löste im Ausland Unbehagen und Boykottaufrufe aus. Hitler setzte alle Hebel in Bewegung, um einen Entzug der Olympiade zu verhindern.
Winterlicher Start ins Olympiajahr 1936
In Garmisch-Patenkirchen startet 1936 für das Deutsches Reich das Olympische Jahr mit den Olympischen Winterspielen. In der Zeit zwischen dem 6. und 16. Februar 1936 errangen die deutschen Wintersportler 6 Medaillen und belegten hinter Norwegen den 2. Platz in der Gesamtwertung.
Olympische Sommerspiele in Berlin
Die Spiele fanden vom 1. August bis 16. August 1936 statt. 49 Nationen und 3961 Athleten nahmen teil und stellten damit in Berlin einen neuen Teilnehmer- und Besucherrekord auf. Eröffnet wurden die Spiele durch Adolf Hitler.
Hauptaustragungsort der Sommerspiele war das 1934 bis 1936 im Berliner Ortsteil Westend erbaute Olympiastadion Berlin, das Platz für 100.000 Zuschauer bot.
Trotz der Medaillenführung des Deutschen Reiches (33x Gold, 26x Silber, 30x Bronze) dominieren Athleten wie der US-amerikanische Leichtathlet Jesse Owens, der vier Goldmedaillen gewann, die Schlagzeilen.
Für das Deutsche Reich erfolgreich am Start war der Kunstturner Konrad Frey, der drei Goldmedaillen, eine Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen erkämpfte, damit war er der erfolgreichste deutsche Athlet.
Der Missbrauch der Spiele zu Propagandazwecken wurde von vielen teilnehmenden Nationen angekreidet, aber letztendlich beugten sich die meisten Länder und schickten Ihre Sportler doch nach Berlin.
Auch das Briefmarkenausgabeprogramm ist mit 2 Briefmarkensätzen und zwei Blockausgaben für die damalige Zeit recht umfangreich. Daneben gab es eine Unzahl an Sonderstempeln, Ganzsachen und weiteren philatelistischen Sonderprodukten. Sammler in aller Welt gierten schon damals nach den Produkten, die heute immer schwerer zu bekommen sind und in guter Qualität kaum angeboten werden.
Die Hymne der Olympischen Spiele:
„Völker! Seid des Volkes Gäste, kommt durchs offne Tor herein!
Friede sei dem Völkerfeste! Ehre soll der Kampfspruch sein.
Junge Kraft will Mut beweisen, heißes Spiel Olympia!
Deinen Glanz in Taten preisen, reines Ziel: Olympia.Vieler Länder Stolz und Blüte kam zum Kampfesfest herbei;
alles Feuer, das da glühte, schlägt zusammen hoch und frei.
Kraft und Geist naht sich mit Zagen. Opfergang Olympia!
Wer darf deinen Lorbeer tragen, Ruhmesklang: Olympia?Wie nun alle Herzen schlagen in erhobenem Verein,
soll in Taten und in Sagen Eidestreu das Höchste sein.
Freudvoll sollen Meister siegen, Siegesfest Olympia!
Freude sei noch im Erliegen, Friedensfest: Olympia.
Freudvoll sollen Meister siegen, Siegesfest Olympia!
Olympia! Olympia! Olympia!“
Ein Hinweis für Münzensammler: Die nächsten Olympischen Spiele, die nach Deutschland vergeben wurden, waren jene des Jahres 1972, die in München stattfanden. Hier finden Sie einen Beitrag zu den 10 Mark Silber-Gedenkmünzen, die zu Olympia 1972 München ausgegeben wurden.