Österreich gehört schon seit über 100 Jahren zu den innovativsten Briefmarken-Ausgabeländern. Dazu beigetragen haben eine Vielzahl an Künstlern, als Beispiel sei hier nur der Markenentwerfer Koloman Moser (1868-1918) genannt, der auch auf Österreichs hochwertige Druckverfahren aufbauen konnte.
Aus dieser Tradition heraus verwundert es nicht, dass aus Österreich viele besondere und auffallende Briefmarken kommen. In den letzten Jahren konnte man so schon fast jedes Jahr auf eine neue Überraschung gespannt sein.
Außergewöhnliches aus Österreich: Von der Swarovski zur Dirndlmarke…
2004 überrascht die Österreichische Post mit einem bezaubernden Briefmarkenblock die Sammler in aller Welt. Zur Glaskunstausstellung bringt sie den unnachahmlichen „Swarovski Kristallwelten-Block“ heraus.
2005 folgt nicht weniger spektakulär die erste österreichische Stickerei-Briefmarke. Als Abbildung schmückt das Edelweiß die Marke und jede Marke ist eine Einzelanfertigung. Die Auflage von 400.000 war denn auch schnell ausverkauft.
2006 wird es gar außerirdisch! Unter Verwendung von Meteroitenstaub entsteht eine der wohl eindruckvollsten Blockausgaben, der auch mit seinem Namen „Post aus einer anderen Welt“ nicht treffender hätte gewählt sein können.
Ebenfalls im Jahr 2006 erscheint eine Gemeinschaftsblockausgabe zwischen Österreich und Hong Kong: der sogenannte „Feuerwerks-Block“. Diese Ausgabe wurde wieder aufwendig mit Swarovski-Kristallen veredelt und ja, diese Blocks wurden auch echt verschickt und sollen überwiegend ohne Kristallverlust bei den Empfängern eingegangen sein!
2007 denkt man sich etwas Experimentelles aus. Zum 2. Mai sollen Briefmarkenkäufer ihre Lieben mit Blumengrüßen beehren – so soll ein Kleinbogen mit Briefmarken in den Verkauf kommen, auf denen unter Folie verschiedene Samen aufgebracht sind. Leider kommt es anders und der geplante Markenbogen wird aufgrund nicht keimfähiger Samen zurückgezogen. Wenige Exemplare werden versehentlich in Umlauf gebracht – damit hat die moderne Austria-Philatelie eine Super-Rarität wie schon lange nicht mehr!
2008 dann auch mal ein besonderer Schmankerl für alle Fußball-Fans: eine Fußballmarke aus dem gleichen Material wie der EM-Fußball 2008! Mit Hilfe des Siebdruckverfahrens wurden die Farben auf die Kunststoffmischung (Polyurethan) aufgetragen.
3 Monate später ein weiterer Phila-Torschuss: Andi Herzog wird auf einem Hologramm-Block verewigt. Die relativ kleine Auflage von 350.000 sorgt dafür, dass dieser Block schon nach kurzer Zeit an den meisten Schaltern ausverkauft ist.
2008 dann die zweite österreichische Stickerei-Marke mit „Enzian“-Motiv. Wieder eine aufwendige Einzelanfertigung. Auch hier wieder ein überaus positives Echo aus der Pressewelt!
In „Petit-Point-Sticktechnik“ (Offsetdruck mit Stickgarn auf Atlasgewebe) kommt 2010 ein Rosenblock. Die dieses Mal auf 180.000 begrenzte Auflage macht diesen Block sehr rar und die Nachfrage weltweit ist nach wie vor recht hoch!
Zum 500. Bestehen des Wallfahrtsorts Maria Luggau erscheint ein mit Schleifperforation erzeugter Block. Das so entstandene Lochmuster macht aus de m Block einen Hingucker der besonderen Art! Der Block zeigt als Motiv die Gnadenmutter mit dem Heiland sowie die Basilika „Maria Schnee“. Der Block erinnert an Heiligenbildchen, wie man sie früher noch häufiger fand.
2014 dann wieder ein Schwergewicht – die erste Porzellanmarke, die in Zusammenarbeit mit der Augarten-Porzellanmanufaktur entstand.
Mit einer echten Lederbriefmarke in Form einer Lederhosen landete die Österreichische Post wohl ihren bisher größten Treffer. In den Medien wird die Marke erstaunlich gut aufgenommen und der große Anklang, den die Marke auch bei Nichtsammlern findet, ist mehr als gewaltig! Das Material besteht aus Alcantara-Leder, welches mit Swarovski-Kristallen veredelt wurde. Mit einer für diesen Phila-Hit sehr geringen Auflage von gerade mal 150.000 Stück.
Ein phänomenaler Hingucker ist Sandls „Pietà mit Kreuz“! Das traditionsreiche Sandl-Motiv der „Pietà mit Kreuz“ wird 2016 auf der ersten Glasmarke der Welt verewigt. Das Vesperbild, welches aus dem 14. Jahrhundert stammt, wurde aufwendig von der Porzellanmanufaktur Augarten gefertigt. Die meisten Arbeitsschritte mussten per Hand vorgenommen werden, so dass man mit dieser Glasmarke ein kleines Miniatur-Kunstwerk der Extraklasse in den Händen hält!
Die aktuellste Besonderheit stellt die „Dirndl-Marke“ da, die passend zur Lederhosen konzipiert wurde. Mit rund 40 Metern Faden hergestellt, hat man hier ein famoses gesticktes Phila-Kunstwerk vor sich! Die kleine Auflage von nur 140.000 Exemplaren ist vergleichsweise sehr gering.