Vor 70 Jahren, am Montag den 21. Juni 1948, löste die Deutsche Mark (DM) in den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands und – mit einer Verzögerung von drei Tagen – auch in den drei Westsektoren Berlins die Reichsmark als die deutsche Währung ab.
Tags zuvor, am Sonntag den 20. Juni 1948, war die Währungsreform in Westdeutschland in Kraft getreten und die Bevölkerung hatte eine Erstausstattung erhalten, ein „Kopfgeld“ in Höhe von je 40 DM (zumeist 1x 20 Mark-Schein, 2x 5 Mark-Schein, 3x 2 Mark-Schein und 4x 1 Mark-Schein).
70 Jahre DM
Jubiläum der guten alten Mark
Mit dem Tag der Währungsreform begann vor 70 Jahren ein neues Leben. Die Geschäfte hatten ihre Waren zurückgehalten, bis das neue Geld da war. Über Nacht war alles erhältlich, was man zum Leben brauchte, die Schaufenster waren voll. Die Menschen konnten für ihre Mark wieder etwas kaufen und die größte Not war vorüber.
Die Banknoten nach der Währungsreform
Mit der Währungsreform 1948 erhielten die Deutschen zunächst neue Banknoten. Die Noten im Wert von ½, 1, 2, 5, 20 und 50 DM wurden in den USA gedruckt*. Die Serienbuchstaben der Offsetdruckreihe sind wie folgt: A (2 DM), B (5 DM), C (20 DM) und D (50 DM). G (Ersatznoten). Eine Woche nach der Ausgabe kamen auch in Berlin die neuen Scheine in den Umlauf. Diese Geldscheine wurden mit dem Buchstaben B gestempelt oder perforiert, bei manchen Ausgaben geschah auch beides.
Die 1. Serie der American Banknote Company mit den Werten 10, 20, 50 und 100 DM war wesentlich aufwendiger gestaltet. Die Serienbuchstaben wurden wie folgt verwendet: H (10 DM), J (20 DM), K (50 DM), L (100 DM). Die Buchstaben schließen an die Offsetdruckreihe an. Diese Ausgabe trägt noch keinen Hinweis auf die ausgebende Notenbank. Die letzte Lieferung aus den USA erfolgte am 31.7.1966.
Die ersten Noten der Bank deutscher Länder (BdL) waren Scheine zu Fünf- und Zehnpfennig, die den Bedarf an Kleingeld decken sollten. Diese Scheine wurden bis zum 31.10.1950 wieder aus dem Umlauf genommen. Doch die Situation war weiterhin unbefriedigend, besonders die fälschungsanfälligen 5 und 20 DM-Scheine mussten dringend ersetzt werden. Der Künstler Max Bittrof gewann den von der BdL ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerb. Nach seinem Entwurf wurden ein neuer 5, 50 und 100 DM-Schein hergestellt. Bei den 10 und 20 DM-Noten verwandte man weiterhin die vorhandenen Druckplatten und fügte lediglich den Banknamen, das Datum des Ausgabeschlusses und die Unterschriften des Präsidenten der Bank deutscher Länder und seines Stellvertreters hinzu.
(vgl. Quelle „Schätze in der Münzsammlung. Münzen und Banknoten der Bundesrepublik Deutschland von 1948-2001“, Thomas Schantl Verlag, Konstanz 2005, Seite 8ff.)
Exkurs: Geheimoperation Bird Dog: die Geldscheine der Stunde Null
Unter größter Geheimhaltung wurden seit Herbst 1947 in den USA die ersten Banknoten
der Deutschen Mark für die in den westlichen Besatzungszonen geplante Währungsreform
gedruckt.Ebenso geheim gelangte das Geld in 23.000 Holzkisten nach Deutschland (getarnt als Lieferungen nach Barcelona via Bremerhaven) – Codename „Bird Dog“!
Deutsche Mark – die ersten Münzen
Die erste Münze war das 1 Pf-Stück, das 1948 geprägt wurde und 1949 in Umlauf kam. Es folgten das 10 Pfennig-Stück, danach die 5 Pfennig-Münze und das 50 Pfennig-Nominal. Die BANK DEUTSCHER LÄNDER wird als Münzherr genannt, da es noch keinen souveränen deutschen Staat gab. Das staatliche Hoheitsrecht des Münzregals (Münzrecht) lag weiterhin in den Händen der drei westlichen Militärregierungen. Erst nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und dem Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 erhielt der westdeutsche Staat die Münzhoheit, die sie aber de facto erst nach dem 8. Juli 1950 ausübte. Seit 1950 trugen die DM-Münzen dann folgerichtig die Umschrift BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND.
Exkurs: Die Geburt eines Top-Sammelgebietes – die bundesdeutschen DM-Gedenkmünzen
Ob als Zeugen der Zeitgeschichte, Kleinode moderner deutscher Kunst oder die beliebteste Wertanlage des kleinen Mannes, die Gedenkmünzen der Bundesrepublik sind seit Jahrzehnten das beliebteste Sammelgebiet Deutschlands. Seit über einem halben Jahrhundert gehören die Gedenkmünzen der BRD zu den Bestsellern unter den jährlichen Ausgaben. Die Nachfrage von Millionen Sammlern lässt die Werte seltener Ausgaben in die Höhe schießen, hier entstehen echte Schätze, die Sie in Ihrer Sammlung entdecken können.
Die Deutsche Mark (DM) war vom 21. Juni 1948 bis Ende 2001 die Währung der Bundesrepublik Deutschland.
Zu Beginn der 50iger Jahre hat die BRD begonnen, neben den regulären Umlaufmünzen regelmäßig Gedenkmünzen auszugeben (Erstausgabe: BRD 5 DM 1952 „Germanisches Museum“). Diese Münzen waren offizielle Zahlungsmittel, wobei aber kaum ein solches Exemplar in den normalen Geldumlauf gelangte.
Geprägt wurden die Gedenkmünzen von jeweils nur einer Prägestätte. Bis 1979 wurde in 625er Silber gemünzt, danach in MAGNIMAT. Zur den Olympischen Spielen München 1972 wurden erstmals Silber-Gedenkmünzen im Nennwert von 10 DM geprägt.
1987 wurde die Ausgabe der 5 DM-Gedenkmünzen eingestellt und durch 10 DM-Nominale in Silber ersetzt. Bis einschließlich 1997 wurden die 10 DM-Gedenkmünzen aus 625er Silber („Sterlingsilber“) geprägt, von 1998 bis zum Ende der DM Ära aufgrund der Euro-Einführung bestanden die deutschen 10 DM-Gedenkmünzen aus 925er Silber.
Die letzte 10 DM-Gedenkmünze Deutschlands (Jaeger-Nummer 480, Ausgabedatum: 5. September 2001) wurde zum 50. Jahrestag des Bundesverfassungsgerichtes geprägt. Als krönenden Abschluss der Ära der Deutschen Mark wurde im Jahr 2001 die erste bundesdeutsche Goldmünze ausgegeben, die 1 DM 2001 aus reinem Gold, die Gold-Mark.