„Sie hat ihrem Thron und ihrem Geschlecht Ehre gemacht, ich habe mit ihr Kriege geführt, aber ich war nie ihr Feind.“ (Friedrich II. von Preußen über seine große Widersacherin auf dem europäischen Machtparkett. Quelle).
1717 – 2017, 300. Geburtstag der großen Habsburgerin
2017 ist das Jubiläumsjahr der berühmten Dame: Am 13. Mai 1717 wurde Maria Theresia in Wien als Tochter des Habsburgers Karl VI. (Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Erzherzog von Österreich, König von Ungarn und Böhmen etc.) geboren.
Sie war das älteste überlebende Kind des Herrschers und seiner Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel. Ihr Bruder Leopold Johann, Erstgeborener und damit Thronerbe, war im Jahr seiner Geburt gestorben.
Als Karl VI. am 20. Oktober 1740 ohne Sohn starb, wurde Maria Theresia Erzherzogin von Österreich und erbte auch alle Herrschaftsansprüche von ihrem Vater: denn dieser hatte – auch wenn er weiter auf einen männlichen Nachkommen hoffte – bereits 4 Jahre vor ihrer Geburt eie Pragmatische Sanktion für alle Habsburger Lande erlassen, die u.a. im Falle des Fehlens eines männlichen Thronerben die weibliche Erbfolge vorsah.
Sie ist eine der bedeutendsten Frauen der Weltgeschichte, Urheberin vieler Reformen (Staats-, Heeres-, Bildungs-, Justizreform) und eine Legende: Maria Theresia, Erzherzogin, Königin, Kaiserin.
Maria Theresia – Tapferkeit und Entschlossenheit
Maria Theresia sah sich einer erdrückenden Übermacht an Gegnern gegenüber: Bayern, Preußen, Spanien, Sachsen, Frankreich, Schweden, Neapel, die Kurpfalz und Kurköln, deren Herrscher alle Anspruch auf mindestens Teile des Reiches geltend machten.
Die größte Gefahr für ihre Herrschaft ging von den Hohenzollern und den Wittelsbachern aus. Bereits im Todesjahr ihres Vaters erhob der Hohenzoller Friedrich II. von Preußen Ansprüche auf Schlesien und marschierte dort ein. Der Wittelsbacher Karl Albrecht von Bayern erhob Anspruch auf die Kaiserkrone und die habsburgischen Länder. Er wurde 1742 als Karl VII. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählt.
Trotz der starken Bedrohung gelang es Maria Theresia, sich als rechtmäßige Thronerbin Karls VI. zu behaupten. 1741 wurde sie im Dom zu Pressburg zur ungarischen Königin gekrönt. 1745 konnte sie die Wahl ihres Mannes Franz Stephan von Lothringen zum Kaiser durchsetzen – und nannte sich fortan Kaiserin.
Maria Theresia brachte 16 Kinder zur Welt, sie war die Mutter zukünftiger Kaiser, ihre Tochter Marie Antoinette wurde durch die Heirat mit Ludwig XVI. Königin von Frankreich. Gemeinsam mit ihrem Mann Franz Stephan von Lothringen (*1708, †1765) begründete sie das Haus Habsburg-Lothringen, das bis 1806 die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation und dann die österreichischen Kaiser stellte. Die große Monarchin starb am 29. November 1780.
Maria Theresia – Schätze der Geschichte
Ihren Thronanspruch setzte Maria Theresia auch numismatisch durch. So ließ sie z. B. Goldmünzen prägen, die sie in vollem im Krönungsmantel in voller Größe mit Krone, Reichsapfel und Zepter zeigen. Ein eindrucksvolles Statement der Machtbekundung.
Berühmt sind auch die späteren Goldmünzen (wie der Gold-Dukat der Jahre 1773-1802, o. Abb.), welche die Herrscherin mit Witwenschleier zeigen und den Kummer der Maria Theresia über den Verlust ihres Mannes Franz Stephan bekunden.
Ein Klassiker der österreichischen Münzprägung ist der „Maria-Theresien-Taler“, der als offizielle Neuprägung geprägt und zu Anlagezwecken verkauft wird. Der erste Taler wurde 1741 geprägt und veränderte in den darauf folgenden Jahren mehrmals sein Aussehen. Seit 1780 entsteht er in gleichem Design und mit eben dieser Jahreszahl (Quelle).
Im Jahr 1993 wurde eine 1000 Schillings Goldmünze zu Ehren der Herrscherin geprägt (das Motiv sehen Sie oben). Die Münze erschien in der Serie „1000 Jahre Österreich / Millenium“.
Aus Anlass ihres 300. Geburtstages startet die österreichische Münzprägestätte in Wien mit der 20 Euro 2017 „Tapferkeit und Entschlossenheit“ die Münz-Serie „Maria Theresia – Schätze der Geschichte“ (Quelle). Die Serie wird 4 Münzen enthalten, die je einem anderen Aspekt der großen Herrscherin gewidmet sein werden.