Eine Besonderheit des Sammelgebietes 2 Euro sind die 2 Euro-Gemeinschaftsausgaben, von denen mittlerweile vier Jahrgänge existieren und die jeweils zu geschichtsträchtigen europäischen Themen ausgegeben wurden:
- Die erste 2 Euro-Gemeinschaftsausgabe erschien 2007 zum Thema „50 Jahre Römische Verträge“.
- Im Jahr 2009 wurde das Jubiläum „10 Jahre Wirtschafts- und Währungsunion“ gewürdigt.
- 2012 erschien die 2 Euro-Gemeinschaftsausgabe zum Thema „10 Jahre Euro-Bargeld“.
- Die jüngste Ausgabe ist dem Jubiläum „30 Jahre Europaflagge als Symbol der EU“ im Jahr 2015 gewidmet.
Die 2 Euro-Gemeinschaftsausgaben sind in allen teilnehmenden Ländern gleich gestaltet und unterscheiden sich nur durch den jeweiligen Landesnamen (bzw. in den Jahren 2007 und 2009 auch durch die Sprache der Inschrift). Es beteiligen sich nur jene Euro-Länder, die gleichzeitig EU-Länder sind (das heißt ohne Monaco, San Marino, Vatikan und Andorra).
Die technischen Daten entsprechen denen der 2 Euro-Kursmünzen, sie sind in allen Euro-Ländern gesetzliches Zahlungsmittel. Der heutige Beitrag ist der zweiten Ausgabe 2009 gewidmet (einen Beitrag zur Erstausgabe 2007 Römische Verträge finden Sie hier, die 2012er Ausgabe wird hier behandelt, der Jahrgang 2015 folgt demnächst):
2 Euro-Gemeinschaftsausgabe 2009 10 Jahre Wirtschafts- und Währungsunion (WWU)
Am 1. Januar 2009 jährte sich die Vollendung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) zum 10. Mal. Der Euro feierte somit den 10. Jahrestag seiner Einführung. Gerechnet wird hierbei nicht ab Einführung des Euro als Bargeld im Jahr 2002, sondern ab Einführung des Euro als Buchgeld zum 1. Januar des Jahres 1999. Aus diesem historischen Anlass wurde zum zweiten Male von allen Vollmitgliedern des Euro-Raums eine motivgleiche 2 Euro-Gemeinschaftsausgabe ausgegeben.
16 Euro-Länder beteiligten sich mit einer eigenen Version an der 2 Euro- Gemeinschaftsausgabe 2009: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien und Spanien. Dazu kamen die neuen Euro-Länder 2008 Malta, Zypern und das neue Euro-Land 2009 Slowakei. Die nicht zur EU gehörenden Euro-Kleinstaaten Vatikan, San Marino und Monaco nahmen wiederum nicht teil.
Über das einheitliche Motiv der Gemeinschaftsausgabe 2009 konnte auf der Internetseite der Europäischen Kommission abgestimmt werden. Es war der erste Münz-Wettbewerb auf europäischer Ebene, bei dem EU-Bürger übers Internet abstimmen durften. Eine Mehrheit von 41,48 Prozent stimmte für den Entwurf des griechischen Künstlers Georgios Stamatopoulos. Sein Monogramm (ΓΣ) findet sich unten im Bildmotiv.
Das durchaus nicht unumstrittene Siegermotiv zeigt den Euro als geschichtsträchtiges Symbol: Die Handelsbeziehungen zwischen den Menschen haben sich vom prähistorischen Tauschhandel (angedeutet durch die willentlich „primitive“ Gestaltung des Motivs, durch das „Strichmännchen“) bis hin zur Wirtschafts- und Währungsunion und der Einführung des Euro
entwickelt.
Die jeweiligen Länder-Versionen der 2 Euro-Gemeinschaftsausgabe 2009 unterscheiden sich im eingeprägten Landesnamen und in dem überwiegend in Landessprache abgekürzten Thema „Wirtschafts- und Währungsunion“, also WWU auf der deutschen und österreichischen Ausgabe.
Weitere Abkürzungen sind:
AEA (Irland: Aontas Eacnamaíochta Airgeadaíochta).
EMU (Belgien und Finnland: Economic Monetary Union, Niederlande: economische en monetaire unie, Slowenien: ekonomske in monetarne unije).
HMÚ (Slowakei: hospodárskej a menovej únie).
ONE (Griechenland und Zypern: Οικονομικής και Νομισματικής Ένωσης).
UEM (Frankreich und Luxemburg: l’Union économique et monétaire, Italien: l’unione economica e monetaria, Malta: l-Unjoni Ekonomika u Monetarja, Portugal: União Económica e Monetária, Spanien: Unión Económica y Monetaria).
Besonderheit:
Auch 2009 wurde, um das nationale Münzrecht zu wahren, Luxemburgs 2 Euro-Gemeinschaftsausgabe 2009 in einer speziellen Technik geprägt. Aufgrund des „Multi-View-Minting“ ist bei direkter Draufsicht auf die Münze das gemeinsame Motiv, bei Betrachtung im seitlichen 45 Grad-Winkel ein Porträt von Großherzog Henri zu sehen.
Die einzelnen Motiven und Inschriften auf den jeweiligen Ländervarianten der 2 Euro-Gemeinschaftsausgabe 2009 sehen Sie auf folgenden Abbildungen: