1888 war in Deutschland das sogenannte Dreikaiserjahr: Am 9. März 1888, 13 Tage vor seinem 91. Geburtstag und im 28. Jahr seiner Regentschaft, starb Wilhelm I., somit wurde sein Sohn wurde als Friedrich III. Kaiser des Deutschen Reiches.
Der liberal gesinnte Friedrich III. (*18. Oktober 1831, †15. Juni 1888) war zum Zeitpunkt des Regierungsantritts bereits todkrank, er hatte Kehlkopfkrebs und konnte somit nicht sprechen. Aufgrund seiner kurzen Amtszeit wird er auch als der 99-Tage-Kaiser bezeichnet, er starb am 15. Juni 1888. Seine Witwe Victoria, die älteste Tochter der englischen Queen Victoria, nahm aus Trauer den Namen „Kaiserin Friedrich“ an.
Für alle Liberalen, die in Kaiser Friedrich III. große Hoffnungen gesetzt hatten, war sein früher Tod ein schwerer Schlag. Der Philosoph Friedrich Nietzsche kommentierte den Tod als „großes entscheidendes Unglück für Deutschland“, mit dem die letzte Hoffnung auf freiheitliche Entwicklungen zu Grabe getragen wurde. Im Alter von nur 29 Jahren wurde Wilhelm II. (*27. Januar 1859, †4. Juni 1941) Deutscher Kaiser und König von Preußen.
Aufgrund seiner nur kurzen Amtszeit hinterließ Friedrich III. nur wenige und aufgrund dessen sehr gesuchte numismatische Zeitzeugen: Jeweils mit der Jahreszahl 1888 geprägt wurden zwei Silbermünzen (Nominale 2 Mark und 5 Mark) und zwei Goldmünzen (10 Mark und 20 Mark).