Brandt (geboren als Herbert Ernst Karl Frahm am 18. Dezember 1913 in Lübeck, den Name Willy Brandt legte er sich nach 1933 als Deckname zu) war von 1957 bis 1966 Bürgermeister von Berlin und von 1969 bis 1974 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Eines der wichtigsten Ereignisse von Brandts Amtszeit war der international beachtete „Kniefall von Warschau“ am 7. Dezember 1970 vor dem Mahnmal des Ghetto-Aufstandes, welcher symbolisch eine Phase der Entspannung im Kalten Krieg einleitete. Für seine auf Entspannung ausgelegte Ostpolitik wurde Willy Brandt 1971 der Friedensnobelpreis verliehen.
Innenpolitisch war Brandts Amtszeit geprägt durch Reformen der Sozial-, Bildungs-, und Rechtspolitik, die unter dem Motto „mehr Demokratie wagen“ standen. Als sich herausstellte, dass einer von Brandts engsten Mitarbeitern, Günter Guillaume, ein DDR-Spion war, erklärte Brandt im Mai 1974 seinen Rücktritt. Er verstarb am 8. Oktober 1992.