Es war der Legende nach eine stürmische Januarnacht im Jahr 1297. Steil ragte der gewaltige Felsen an der Mittelküste empor, auf dessen Spitze eine karge Festung* an jener Stelle dem Wind trotzte, an der die Griechen weit über 1000 Jahre zuvor zu Ehren des Halbgottes Herakles, genannt Monoikos („Der Einzigartige“), einen Tempel errichteten, weswegen der Felsen späterhin Monaco genannt wurde.
Ein Franziskaner-Mönch steigt in jener stürmischen Winternacht des 8. Januar 1297 mit einigen Gefährten den beschwerlichen Weg zur Festung von Monaco empor, die ab dem Jahr 2015 von den Genuesern erbaut worden war, und klopft an das Tor. Arglos öffnen die Wachen dem Geistlichen und bitten gastfreundlich die verfrorenen Wanderer herein. Da wirft der vermeintliche Mönch seine Soutane zu Boden, zieht das unter ihr verborgene Schwert und erobert im Handstreich Monaco.
Diese Nacht vor 700 Jahren, als Francesco Grimaldi, genannt „Der Listenreiche“, die Burg eroberte, ist der Beginn der bis heute währenden Herrschaft des Geschlechts der Grimaldi über Monaco.
Das heutige Fürstentum auf vielfache Weise an den wehrhaften, als Mönch verkleideten Urahn: So enthüllte Rainier III. in Monaco Ville die berühmte Statue des Francesco Grimaldi, welche ihn als Franziskanermönch mit dem Schwert unter der Kutte zeigt. Das seit 1858 verwendete Wappen der Grimaldis erinnert mit den beiden Schwert schwingenden Mönchen an die legendäre Eroberung Monacos (jedem Sammler von Münz-Raritäten ist dieses Motiv von den 1, 2, und 5 Cent Monacos bekannt).
*An den 800. Jahrestag des Baus der ersten Festung auf dem Felsen von Monaco erinnerte das Fürstentum im Jahr 2015 mit einer überaus seltenen 2 Euro-Gedenkmünze.