In den Morgenstunden des 6. Mai 1527 begann die Plünderung Roms durch die Truppen Kaiser Karl V. (Sacco di Roma). Rom, eine der reichsten Städte der Renaissance, wurde von einem 24.000 Mann starken Heer bestehend aus deutschen Landsknechten, spanischen Söldnern und papstfeindlichen italienischen Condottieri überrannt, die unter der Bevölkerung grausam wüteten. Über neunzig Prozent der Kunstschätze in Rom wurden während der Plünderungen geraubt.
Bei der Verteidigung von Papst Clemens VII. (*1478, †1534) gegen eine Übermacht von über 20.000 Angreifern ließen mehr als drei Viertel der 189 Mann starken Schweizer Garde ihr Leben – eine Tat, welche der Schweizer Garde einen legendären Ruf bescherte.
Der 6. Mai ist seit damals der Tag, an dem neue Rekruten der Schweizer Garde vereidigt werden.
Seit dem Jahr 1506 steht die Garde im Dienste der Päpste: Am 22. Januar 1506 trafen auf Wunsch von Papst Julius II. (*1443, †1513) die ersten Schweizer Gardisten unter Führung ihres Hauptmanns Kaspar von Silenen im Vatikan ein. Dementsprechend feierte die Schweizer Garde (lat. Pontificia Cohors Helvetica, ital. Guardia Svizzera Pontificia,) am 22. Januar 2006 ihr 500jähriges Jubiläum. Höhepunkte des Jubiläumsjahres 2006 war die Heilige Messe, die am 6. Mai von Papst Benedikt XVI. zu Ehren der Schweizergarde im Petersdom zelebriert wurde. Zu Ehren der legendären Truppe gab der Vatikan eine heute kaum noch erhältliche 2 Euro-Gedenkmünze 2006 heraus.
Die Schweizer Garde hat heute eine Stärke von rund 110 Mann, die mindestens 25 Monate in der Garde dienen und bei ihrer Aufnahme in den päpstlichen Dienst folgende Bedingungen erfüllen müssen: Sie müssen männliche Schweizer katholischen Glaubens sein und einen einwandfreien Leumund besitzen. Außerdem müssen sie mindestens 1,74m groß, sportlich, zwischen 19 und 30 Jahren alt sein und die Rekrutenschule der Schweizer Armee absolviert haben. Die Rekruten der Schweizer Garde haben unverheiratet zu sein.
Es war und ist die Aufgabe der Schweizer Garde „ständig über die Sicherheit des Heiligen Vaters und Seiner Residenz zu wachen“.
PS: neben der Schweizer Garde besteht heute von den traditionellen Garden des Vatikan nur noch das Gendarmeriekorps (im Jahr 2016 mit einer Vatikan 2 Euro-Gedenkmünze geehrt). Im Jahr 1970 hatte Papst Paul VI. die Nobelgarde und die Palatingarde aufgelöst, nur die Schweizer Garde und die Gendarmerie waren übrig geblieben.