Im November 1918 ging er ins niederländische Exil nach Doorn. Dort verstarb der ehemalige Kaiser des Deutschen Reiches Wilhelm II. am 4. Juni 1941. Auf seinen Wunsch hin kehrten auch seine sterblichen Überreste nicht nach Deutschland zurück, Wilhelm II. wurde im Park von Haus Doorn beigesetzt.
Wilhelm II. hatte nach einer schweren Geburt am 27. Januar 1859 das Licht der Welt erblickt. Der Knabe war in eine illustre Verwandtschaft hineingeboren worden: Sein Vater war der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm (1831–1888), seine Mutter Viktoria (1840–1901) war eine englische Prinzessin. Somit war Wilhelm der Enkel zweier der bis heute berühmtesten Herrscher des 19. Jahrhunderts: des ersten deutschen Kaisers Wilhelms I. (1797–1888) und der britischen Queen Victoria (1819–1901).
Im sogenannten Dreikaiserjahr 1888, sowohl sein Großvater als auch sein Vater verstarben, wurde Wilhelm im Alter von nur 29 Jahren deutscher Kaiser und König von Preußen.
Wilhelm II. war überzeugt vom Gottesgnadentum seiner Monarchie und der tradierten Gesellschaftsordnung, alle Bestrebungen nach Einführung einer parlamentarischen Demokratie, die seine kaiserlichen Rechte geschmälert und die der gewählten Volksvertretung erweitert hätte, wies er entschieden zurück. Seine Politik des „persönlichen Regiments“ führte zu einer Kurswende in der deutschen Außenpolitik. Wilhelm II. gab die Bismarcksche Bündnispolitik auf. Die Hochseeflotte wurde gegründet und ein Rüstungswettlauf in Europa initiiert. Deutschland nahm Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien in Besitz. Sein Ziel „Deutschland einen Platz an der Sonne“ zu erobern.
Die Bündnistreue mit Österreich führte Deutschland 1914, nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand, in den Ersten Weltkrieg. Deutschland zog jubelnd in den Krieg. Deutschland verlor den Krieg.
Am 9. November 1918 brach in Deutschland die Revolution aus, wie ein Kartenhaus brechen Jahrhundertalte Monarchien zusammen. Der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann rief die erste deutsche Republik von einem Fenster des Reichtages aus. Wilhelm II. verzichtete am 28.11.1918 offiziell auf den kaiserlichen Thron. Die Urkunde unterzeichnete er im niederländischen Exil in Doorn, wo er am 4. Juni 1941 auch verstarb.