Wilhelm Liebknecht (*29. März 1826 Gießen, †7. August 1900 Berlin) war einer der Gründerväter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).
1848/49 war er an der Revolution beteiligt. Nach der gescheiterten Revolution ging er ins Exil. In London lernte er Karl Marx und Friedrich Engels kennen und näherte sich marxistischen Positionen an. 1862 kehrte er nach Deutschland zurück und engagierte sich beim Aufbau der sozialdemokratischen Bewegung.
Zusammen mit August Bebel (*1840, †1913) gründete er 1866 die radikaldemokratische Sächsische Volkspartei, die in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) aufging: Am 7. August 1869 wurde in Eisenach auf Liebknechts und Bebels Initiative hin der Gründungskongress der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei eröffnet, aus der später die SPD hervorging.
Während der ersten Jahrzehnte des Deutschen Kaiserreichs war Wilhelm Liebknecht einer der bedeutendsten sozialistischen Politiker im Reichstag. Er war zudem der Vater von Karl Liebknecht (*1871, †1919), der eine führende Persönlichkeiten der sozialistischen und antimilitaristischen Bewegung in Deutschland wurde (Gründung Spartakusbund 1914, KPD 1919).