Vor 600 Jahren… das Konstanzer Konzil endet. Seit Jahrzehnten lastete das Große Abendländische Schisma schwer auf den Völkern Europas. Nach zunächst zwei gleichzeitigen Päpsten in Rom (Benedikt XIII.) und Avignon (Gregor XII.) war mit Johannes XXIII.* in Pisa ein dritter Papst dazugekommen.
Auf Betreiben von König Sigismund, des späteren Kaisers, wurde das Konstanzer Konzil einberufen, um erstens die Einheit der Kirche wiederherzustellen („causa unionis“) und zweitens Grundsätze für den rechten Glauben und gegen die Ketzerei aufzustellen („causa fidei“). Das Konzil dauerte vom 5. November 1414 bis zum 22. April 1418.
Im Verlauf des Konzils wurde durch die Absetzung der drei Päpste und die Wahl eines neuen Papstes (Martin V.), auf den sich Europas Kirchenfürsten und die weltlichen Herrscher hatten einigen können, das Schisma beendet. Opfer der „causa fidei“ wurden die beiden böhmischen Reformatoren Jan Hus und Hieronymus von Prag, die in Konstanz auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurden.
PS: Im 2014 gab die Bundesrepublik aus Anlass von 600 Jahren Konstanzer Konzil eine 10 Euro-Gedenkmünze in den beiden Qualitäten Stempelglanz (geprägt aus CuNi) und Polierte Platte (Spiegelglanz, geprägt aus 625er Silber) heraus.
*Der Pisaner Papst Johannes XXIII. (*um 1370, †1419) wird in den offiziellen Papstlisten der Katholischen Kirche nicht als legitimer Papst geführt. Nach seiner Wahl zum Papst 1958 konnte Angelo Giuseppe Roncalli deswegen für sich diesen Namen wählen.