Der Elefant Hanno (†1516) war ein Geschenk des portugiesischen Königs Manuel I. an den neugewählten Papst Leo X. (*1475, †1521). Hannos Ankunft am 19. März 1514 war eine Sensation, die Schweizer Garde musste dem Elefanten einen Weg durch die Menge bahnen, als er vorbei an der Engelsburg zum Apostolischen Palast geführt wurde. Der Papst schloss den gelehrigen Elefanten gleich in sein Herz schloss und ließ Hanno ein eigenes Gebäude in den vatikanischen Gärten erbaute. Dort hat Raffael den Elefanten gezeichnet (von diesem Kunstwerk sind nur Kopien überliefert).
Leo X. war einer der bedeutendsten Renaissance-Päpste, er wurde nach dem Tode von Julius II. gewählt (beiden Päpsten widmete der Vatikan ein kostbares Gold-Euro Set). Leo X. förderte die bedeutendsten Künstler der Zeit, so vollendete Raffael in seinem Auftrag die berühmten Stanzen im Apostolischen Palast.
Elefanten als diplomatisches Geschenk haben in Europa eine lange Tradition. Viele Legenden ranken sich um Abul Abbas (†810), ein, wie es erzählt wird, weißer Elefant, der Karl dem Großen vom Kalifen Harun ar-Raschid geschenkt wurde. Der Stauferkönig Friedrich II. ließ sich von einem Elefanten (heute genannt „Elefant von Cremona“) auf seinen Triumphzügen begleiten. Der spätere Kaiser Maximilian II. nahm den indischen Elefanten Soliman (†1553) mit auf seine Reisen, Soliman war der erste Elefant in Wien.