Auf einer Fläche von rund 80.000qm (davon 35.700 qm Freifläche) zeigt das am 17. September 1964 eröffnete Museo Nacional de Antropología in Mexiko-Stadt Exponate aus der faszinierenden Geschichte Mexikos. Unter anderem den weltberühmten Sonnenstein der Azteken (span. „Piedra del Sol“), der im Dezember 1790 bei Bauarbeiten gefunden wurde. Der Sonnenstein aus Basalt wiegt 24 Tonnen, der Durchmesser beträgt 3,6 Meter, er ist 1,22 Meter dick.
Den Sonnenstein fand man im Bereich des alten Haupttempels der Azteken, er zeigt das Gesicht des Sonnengottes Tonatiuh. Ob der Sonnenstein in alter Aztekenzeit die Funktion hatte, dass auf ihm Menschenopfer dargebracht wurden, ist nicht letztlich geklärt und umstritten.
Die Azteken, die sich selbst als Mexica bezeichneten, waren im 14. Jahrhundert in das Tal des heutigen Mexiko ein. Der Legende nach gründeten die Azteken ihr Reich nach göttlicher Weisung dort, wo sie Adler und Schlange kämpfen sahen. Eine dramatische Szene – ein imposanter Adler, der eine Schlange zwischen Krallen und Schnabel festhält -, die heute im Wappen Mexikos (und auf vielen Münzen des Landes) zu sehen ist.
Eine weitere berühmte Legende der Azteken knüpft an die beiden Vulkane Iztaccíhuatl und Popocatépetl an. Der Mythos der Azteken erzählt, Iztaccíhuatl sei eine Prinzessin gewesen, die sich in einen der Krieger ihres Vaters verliebte. Daraufhin sandte der Vater den Krieger auf einen Kriegszug. Der Tochter wurde erzählt, ihr Geliebter sei tot, woraufhin sie vor Kummer starb. Als der Krieger zurückkehrte, starb auch er aus Kummer, sie verloren zu haben. Die Götter bedeckten die beiden mit Schnee und verwandelten sie in Berge: Sie in den Iztaccíhuatl, den Krieger in den Popocatépetl, der aus Zorn über den Verlust der Geliebten Feuer speit.
Beide alten aztekischen Erzählungen, die des Kampfes zwischen Adler und Schlange und die der beiden in Vulkane verwandelten Geliebten, finden sich auf der berühmtesten mexikanischen Münze wieder, dem Libertad.