Auf einer internationalen Pressekonferenz zum Status Berlins am 15. Juni 1961 antwortete Walter Ulbricht einer Journalistin: „Ich verstehe Ihre Frage so, dass es in Westdeutschland Menschen gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der DDR dazu mobilisieren, eine Mauer aufzurichten. Mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht… Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“
Nur zwei Monate später, am 13. August 1961 um 23.15 Uhr, wurde mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. Straßen wurden aufgerissen und Barrikaden aus Pflastersteinen errichtet. An zentralen Punkten fuhren Panzer auf. Der durchgehende U- und S-Bahn-Verkehr wurde unterbrochen. Bewohnern Ost-Berlins und der DDR, darunter 60.000 Berufspendlern, wurde das Betreten West-Berlins verboten.
Seit der Nacht von Donnerstag dem 9. November 1989 auf Freitag den 10. November 1989 ist die Mauer als Folge der friedlichen Revolution in der DDR glücklicherweise Geschichte.
Der Fall der Berliner Mauer war der emotionale Höhepunkt der Wende – und der entscheidende Schritt zur Deutschen Einheit, die am 3. Oktober 1990 vollzogen wurde.
Die Bedeutsamkeit beider Ereignisse für die Geschichte Europas und den Frieden auf der Welt wird auf numismatischem Gebiet unter anderem mit zwei Gedenkmünzen der Kleinstaaten Vatikan und San Marino unterstrichen: Nach dem Kleinstaat Vatikan, der im Jahr 2014 den 25. Jahrestag des Berliner Mauerfalls mit einer 2 Euro-Gedenkmünze würdigte, widmete im Jahr 2015 der Kleinstaat San Marino der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten eine 2 Euro-Gedenkmünze.
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