Die antike Laokoon-Gruppe, die in den Vatikanischen Museen ausgestellt wird, ist eine der beeindruckendsten Schöpfungen der Bildhauerkunst.
Erschaffen wurde die Marmorskulptur im antiken Griechenland von den drei Bildhauern Hagesandros, Polydoros und Athanadoros aus Rhodos (200 v. Chr.)*.
Schon der lateinische Schriftsteller Plinius der Ältere (1. Jh. n. Chr.) preist in seiner Naturalis Historia die Laokoon-Gruppe als eine Skulptur an „… die allen Werken sowohl der Malerei als auch der Bildhauerkunst vorgezogen werden muss“.
Wiederentdeckt wurde die Skulptur am 14. Januar 1506 in einem unterirdischen Gelass unter einem Weinberg am Hang des Esquilin in Rom. Die herbeigerufenen Kenner der Antike Architekt Giuliano da Sangallo (*um 1445, †1516) und der Maler und Bildhauer Michelangelo Buonarroti (*1475, †1564), Schöpfer u.a. des David und der Pietà, erkannten in dem Fund das von Plinius gepriesene Kunstwerk. Ein Werk, das die Kunstwelt von der Renaissance bis hin zur Klassik (Lessing, Goethe, Winkelmann) nachhaltig beeinflussen sollte.
Nachdem da Sangallo und Michelangelo die Echtheit und Bedeutung der Laokoon-Gruppe festgestellt hatte, wurde die Skulptur dem kunstsinnigen Renaissance-Papst Julius II. (*1443, †1513) übergeben, zu dessen persönlichen Besitztümern sie dann gehörte. Heute ist die Gruppe in den Vatikanischen Museen zu bewundern.
Zum Sujet der Skulptur:
Laokoon war in der griechischen Mythologie ein trojanischer Priester. Im Trojanischen Krieg warnte er die Bewohner Trojas davor, das hölzerne „Trojanische Pferd“ in die Stadt zu ziehen, welches die Griechen zurückgelassen hatten. Während Laokoon die Trojaner warnte, schickte die auf der Seite der Griechen stehende Göttin Athene zwei Seeschlangen, die Laokoon und seine Söhne erwürgten. Als anschließend die Seeschlangen im Tempel der Athene verschwanden, wurde dies von den Trojanern als Zeichen für die Anerkennung des Sieges über die Griechen interpretiert: Laokoons Warnung wurde übergangen, das riesige Holzpferd mit den darin versteckten Griechen in die Stadt gezogen – dies war der Untergang Trojas.
*Weil Plinius der Ältere schrieb, dass die Skulptur aus einem einzigen Marmorblock erschaffen worden war, die am 14. Januar 1506 gefundene Skulptur aber aus mehreren Teilen besteht, wird vermutet, dass das heute bekannte Kunstwerk eine Marmorkopie der römischen Antike ist (Quelle).
PS: Das heutige Beitragsbilds zeigt die Vatikan 50 Euro-Goldmünze 2009 „Meisterwerke der Bildhauerkunst: Laokoon-Gruppe“, die Vatikan 50 Cent Coincard 2012 „Vatikanische Museen“ und die Gedenkprägung „Laokoon-Gruppe“.