Die Geschichte des Königreiches Bayern begann im Jahr 1806, als das Heilige Römische Reich deutscher Nation aufhörte zu existieren. In jenem Jahr legte Kaiser Franz II. (*12. Februar, †2. März 1835) auf Veranlassung Napoleons die Krone des Heiligen Römischen Reiches nieder. Damit wurde die Möglichkeit zu einem Königreich Bayern unter Gnaden Napoleons geschaffen, denn solange es einen Kaiser gab, durfte – abgesehen vom König von Böhmen – kein Reichsfürst den Titel König tragen.
Erster König des Königreiches Bayern war der aus einer Pfälzer Seitenlinie der Familie der Wittelsbacher stammende Maximilian I. (*27. Mai 1756, †13. Oktober 1825). Ihm folgte sein Sohn als Ludwig I. (*25. August 1786, †29. Februar 1868) am 13. Oktober 1825 auf den Thron.
Ludwig machte seine Hauptstadt München zu einem Zentrum von Kunst und Kultur. Er ließ viele noch heute wichtige Bauwerke errichten, darunter die Ludwigstraße mit der Universität, die Feldherrenhalle, das Siegestor, die Staatsbibliothek, den Königsplatz mit Glyptothek, Propyläen und Antikensammlung, die Pinakothek, die Ruhmeshalle und die Bavaria-Statue auf der Theresienwiese*. Weiterhin ließ er auf zwei Bergrücken an der Donau die Walhalla und die Befreiungshalle bauen. Ebenso förderte er den Eisenbahnbau in Deutschland, unter anderem die erste deutsche Eisenbahn für Personenverkehr zwischen Nürnberg und Fürth. Am 20. März 1848 dankte Ludwig I. zugunsten seines erstgeborenen Sohnes Maximilian II. (*28. November 1811, †10. März 1864) ab.
*Auf der Theresienwiese findet bis heute das große Münchener Oktoberfest statt. Anlass des ersten Oktoberfestes am 17. Oktober 1810 war die Hochzeit von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese. Der Prinzessin zu Ehren nannte man das Festgelände Theresienwiese (mundartlich: Wiesn).