Ludwig II. (*25. August 1845, †13. Juni 1886 im Starnberger See) ging als Märchenkönig in die Geschichte ein, dies vor allem wegen der romantischen Schlösser, die er erbauen ließ, u.a. das weltberühmte Schloss Neuschwanstein.
1861 erlebte Ludwig zum ersten Mal Richard Wagners Opern „Tannhäuser“ und „Lohengrin“ und entwickelte eine besondere Vorliebe für Wagners Musik und die darin verarbeitete Sagen- und Märchenwelt. Er finanzierte Richard Wagners Musikdrama „Der Ring des Nibelungen“. Im Dezember 1865 musste sich Ludwig II. allerdings dem Widerstand der Staatsregierung, der Münchner Bürger und seiner eigenen Familie beugen und Wagner auffordern, Bayern zu verlassen.
1866 trat Bayern an der Seite Österreichs in den Krieg gegen Preußen ein – und verlor. Nach dem Friedensschluss musste Bayern seine Truppen dem preußischen Oberbefehl unterstellen und 30 Millionen Gulden Kriegsentschädigung an Preußen zahlen. Ludwig widmete sich fortan vor allem seinen romantischen Ideen und zog sich auf seine Schlösser zurück.
1871 wurde Bayern ein Bundesstaat des neu gegründeten Deutschen Reiches, wobei es sich als zweitgrößter deutscher Staat nach Preußen gewisse Vorrechte sichern konnte, wie die Beibehaltung einer eigenen Armee, einer eigener Post und Eisenbahn.
Am 9. Juni 1886 wurde Ludwig durch die Staatsregierung als „seelengestört“ entmündigt. Sein Onkel Luitpold übernahm als Prinzregent die Regierungsverantwortung.
Am 13. Juni 1886 abends starben Ludwig und sein Arzt Professor van Gudden im seichten Uferwasser des Starnberger Sees. Selbstmord durch Ertrinken, so lautete die offizielle Version, wobei der Arzt bei dem Versuch ums Leben gekommen sein soll, den König vom Selbstmord abzuhalten. Ein tragischer Tod, der bis heute Rätsel aufgibt.