Als „zu jung“, „zu individuell“, „zu schwärmerisch“ wurde der damalige Entwurf des Neuenburger Medailleurs Fritz Ulisse Landry kritisiert. Gar als anstößig wurde eine Stirnlocke des dargestellten jungen Mädchens empfunden, denn diese gebe „dem Frauenzimmer ein frivoles Aussehen“ und natürlich sei derlei mit der Würde einer Personifikation der Schweiz nicht zu vereinbaren. Und überhaupt: der Tell wäre eh ein besseres Motiv gewesen…*
Am 12. April 1897 wurde in der Schweiz die 20 Franken Goldmünzen Vreneli als Nachfolgerin der Helvetia in Umlauf gebracht. Die Münze wurde stark kritisiert, wobei das Motiv bei der Schweizer Bevölkerung von Anfang an sehr gut ankam. Heute gilt das Vreneli als eine der schönsten Goldmünzen überhaupt.
Da die Münzen für den Zahlungsverkehr gedacht waren, wurden sie aus massivem 900er Gold (Feingewicht 5,807g) mit einer Bemischung von 10% Kupfer geprägt. Das Kupfer machte die Münzen härter. Gleichwohl ist es heute schwierig, von den ersten Jahrgängen sehr schön erhaltene Exemplare zu erstehen, war das Vreneli doch bis zur Einführung der 20 CHF-Banknoten im Jahr 1914 gängiges Zahlungsmittel.
Insgesamt wurde das 20 Franken Vreneli von 1897 bis 1949 geprägt. Die Auflagenzahlen je Jahr schwanken sehr stark: Während z.B. vom letzten Jahrgang 1949 10 Millionen 20 Franken Vreneli geprägt wurden, waren es 1935 nur 175.000, im Jahr 1926 sogar nur 50.000 Münzen. 1911 wurde das erste 10 Franken Vreneli ausgegeben. Die kleinere Münze wurde bis 1916 und dann noch einmal 1922 geprägt.