Am 20. Juni 1837 bestieg Victoria den Thron des British Empire – und wurde zu einer der bedeutendsten Monarchin, die das Vereinigte Englische Königreich jemals gesehen hat.
Am 10. Februar 1840 heiratete Victoria Albert von Sachsen-Coburg und Gotha – und das englische Königshaus erhielt den deutschen Namen „Sachsen-Coburg-Gotha“*.
Obwohl von ihrem Onkel König Leopold I. von Belgien arrangiert, war die Hochzeit eine Liebesheirat. Das königliche Paar war bis zum Tode Alberts glücklich miteinander. Nach dem Tod des geliebten Mannes im Dezember 1861 trug Victoria nur noch Witwentracht, 40 Jahre lang, bis sie ihrem Mann nachfolgte.
Victoria hatte 9 Kinder, 40 Enkel und 88 Urenkel. Oft wird Victoria die „Großmutter Europas“ genannt, denn alle ihre Kinder und viele ihrer Enkel heirateten in europäische Herrscherhäuser ein. Ihre Enkelin Alix z.B. wurde als Ehefrau von Nikolaus II. die letzte russische Zarin. Ihre Tochter Prinzessin Victoria (Vicky) heiratete den späteren deutschen Kaiser Friedrich III., Vickys und Friedrichs erstgeborener Sohn war der Lieblingsenkel der Queen: der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II.
Zu Victorias Nachkommen gehören unter anderem auch folgende lebenden europäischen Monarchen: Königin Elisabeth II. von Großbritannien, König Harald V. von Norwegen, König Karl XVI. Gustav von Schweden, Königin Sophia von Spanien, Königin Margrethe II. von Dänemark, König Juan Carlos von Spanien.
Am 22. Januar 1901 starb Victoria in den Armen ihres Lieblingsenkels Wilhelm. Der deutsche Kaiser war an das Totenbett seiner Großmutter geeilt und blieb bei der sterbenden Königin, bis sie ihren letzten Atemzug getan hatte. Damit endete die beinahe 64 Jahre dauernde Ära, das Viktorianische Zeitalter.
Die Münzen ihrer Ära – vor allem die verschiedenen Typen des Gold-Sovereign – gehören bis heute aufgrund der Bedeutung der Herrscherin zu den beliebtesten Ausgaben des Empire. Beim Sovereign handelt es sich um das Nominal einer englischen Goldmünze. Die ersten modernen Sovereign Goldmünzen wurden ab 1817 unter König George III in London geprägt. Seit diesem Jahr zeigt der britische Gold-Klassiker Pistrucci’s Design „St. Georg und der Drache“.
*Bis 1917 trug das britische Königshaus den deutschen Namen Sachsen-Coburg-Gotha. Wegen innenpolitischen Drucks während des Ersten Weltkrieges aufgrund der deutschen Abstammung änderte König George V., der Großvater von Elisabeth II., am 17. Juli 1917 den deutschen Namen in den jetzigen Namen Windsor.