Rund ein Jahrzehnt war er der mächtigste Mann Europas, der Korse Napoleon Bonaparte (*15. August 1769, †5. Mai 1821).
Während der Revolutionskriege aufgrund seines taktischen Geschicks zu militärischen Ehren gekommen, übernahm er als einer von drei Konsuln durch den Staatsstreich am 9. November 1799 (dem 18. Brumaire VIII) die Macht im nachrevolutionären Frankreich. Von 1799 bis 1804 war er Erster Konsul.
Am 2. Dezember 1804 krönte sich Napoleon im Beisein von Papst Pius VII. selbst zum Kaiser der Franzosen.
Am 26. Mai 1805 wurde er im Mailänder Dom mit der 1000 Jahre alten Eisernen Krone der Langobarden zum König von Italien gekrönt (er selbst hatte das Königreich Italien eingerichtet).
Am 2. Dezember 1805 siegte er mit seinem Heer in der Schlacht bei Austerlitz, auch Dreikaiserschlacht genannt, gegen Russland und Österreich – Napoleon war auf der Höhe seiner Macht.
Aber die napoleonische Ordnung, welche an positiven Errungenschaften z.B. den Code Civil erbrachte (dieses bahnbrechende Gesetzbuch des Zivilrechtes führte in Deutschland 1900 zur Schaffung des BGB), hatte nur wenige Jahre Bestand: Als der russische Zar Napoleons Interessen zuwiderhandelte, wandte sich der Korse 1812 gegen Russland – der Anfang vom Ende von Napoleons Herrschaft. Denn die von Napoleon gegen Russland geführte Grande Armée (675.000 Mann stark, die größte Armee, die es in Europa bis dahin jemals gegeben hatte) wurde vernichtend geschlagen. In Deutschland flammte der Widerstand auf, die anschließenden Befreiungskriege wurden in der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 entschieden. Die Ära des Kaisers der Franzosen und Königs von Italien war vorbei. Napoleon wurde nach Elba verbannt, wo er am 27. April 1814 eintraf.
Doch am 1. März 1815 kehrte der Korse nach Frankreich zurück. Die „Herrschaft der Hundert Tage“ begann. Österreich, Russland, Großbritannien und Preußen entsandten Truppen, um Napoleon die Macht wieder zu entreißen. Die Entscheidungsschlacht fand nahe der belgischen Ortschaft Waterloo statt. Die alliierten Truppen unter dem Briten Wellington und die mit ihnen verbündeten preußischen Truppen unter Feldmarschall Blücher besiegten Napoleons Armee. Der Kaiser musste abdanken und wurde nach St. Helena im Südatlantik ins Exil geschickt, wo Napoleon am 5. Mai 1821 verstarb.